Am Anfang der neuen Seh-Revolution stand die opti…

Die opti zeigt als erste Augenoptikmesse die Zukunft des Sehens. Im neuen „Vision 3.0“-Tunnel, zwischen den Hallen C2 und C3, werden folgende Aussteller die Seh-Revolution des 21. Jahrhunderts präsentieren: Rochester Optical, Vuzix, Trylive oder Fittingbox zeigen Datenbrillen und 3D-Software-Technologie für Augenoptiker, mit der Kunden virtuell Brillenfassungen ausprobieren können. Zudem werden Aussteller in den vier Hallen und auf dem opti-Forum Produkte und Vorträge zu diesem Thema im Gepäck haben, wie z. B. Ipro und ihuman.

Wearable Technologies, zu denen auch die Datenbrillen zählen, heißen die neuen Mensch-Maschine-Produkte. Dieser Markt wird laut Credit Suisse in den nächsten drei bis fünf Jahren um das Zehnfache auf bis zu 50 Milliarden US-Dollar wachsen.[1] Darunter versteht man alle Arten von Technologien, die man am Körper trägt, wie beispielsweise im Gesicht. Datenbrillen, auch Smart Glasses genannt, blenden Informationen ein, in Kombination mit Augmented Reality auch kontextuell zur Umgebung direkt über bestimmte Objekte. Doch Datenbrillen können noch mehr: Fotografieren per Kamera, mobil telefonieren samt Freisprechanlage und noch vieles mehr.

Die opti zeigt 2015, welches Potenzial und Chancen Augenoptiker haben, Teil dieser nächsten großen Revolution im Bereich Verbrauchertechnologie zu sein. Denn für jede Augmented-Reality-Anwendung braucht man eine Brille, am besten in der jeweiligen Sehstärke. Denn die Augen werden nicht nur die Fernbedienung der Datenbrille sein, sondern der Nutzer möchte die eingeblendeten Informationen trotz Sehschwäche lesen können.

Michael Pfiffner ist Unternehmensberater der Augenoptiker. Seit 2007 führt der 53-Jährige sein Optik Geschäft in der Kölner Innenstadt. Seit Mai 2014 setzt Pfiffner in Kundengesprächen eine Google Glass Brille ein, nach eigener Aussage als „einziger Augenoptiker in Europa“. Über seine Erfahrungen berichtet Pfiffner am Messesamstag (10. Januar 2015) von 14 Uhr 35 bis 15 Uhr 10 auf dem opti-Forum. Zuvor verrät er in einem Interview, welches Zukunftspotenzial Smart Glasses aufweisen.

opti: Welche Vorteile haben Augenoptiker durch den Einsatz von Smart Glasses?

Pfiffner: Die GoogleGlass erfüllt bei mir im Laden zwei Funktionen: Zum einen setzen wir diese Technik im Beratungsgespräch ein. Während der Kunde unterschiedliche Fassungsmodelle auf die Nase setzt, filmen wir den Kunden. Das Bild wird direkt auf einen großen Fernsehbildschirm übertragen. Nun haben auch Personen mit Fehlsichtigkeit die Möglichkeit sogleich live zu überprüfen, ob die Fassung gefällt oder nicht. Denn auch das Heranzoomen von einzelnen Details der Brille ist nun möglich. Der mühsame Versuch mit einem Blick auf einen kleinen Handspiegel sich eine Meinung über Fassungen zu machen, gehört damit der Vergangenheit an. Des Weiteren ist die Google Glass auch Marketing für mein Geschäft. Über Facebook informiere ich, dass jeder diese Brille ausprobieren und aufsetzen darf. Dadurch habe ich viele Bestandskunden glücklich gemacht und neue hinzugewonnen, die durch dieses Angebot erstmalig meinen Laden betreten haben.

opti: Wie wichtig ist es für Sie als Augenoptikmeister sich mit Smart Glasses zu beschäftigen?

Pfiffner: Smart Glasses ist keine Zukunftsvision aus irgendwelchen Hollywood- Science-Fiction-Filmen. Viele in der Augenoptikindustrie tun aber leider immer noch so, dass dies noch so weit weg ist. Doch Augmented und Virtual Reality ist Realität. Man denke an Logistikunternehmen, Automobilkonzerne, Medizintechnik oder das Militär – überall sind Smart Glasses bereits im Einsatz. Und wer hilft den Kurz- und Weitsichtigen? Sollen sie jetzt ihren Beruf aufgeben, weil sie nichts sehen? Und hier sollten wir, die Augenoptiker, ins Spiel kommen. Denn nur wir können die Gläser so schleifen, dass die Kunden zufrieden sind. Wer heute diese Chance nicht nutzt, der wird früher oder später von Internetanbietern abgelöst.

opti: Welches Potenzial hat Ihrer Meinung nach der Einsatz von Smart Glasses für den Augenoptiker der Zukunft?

Pfiffner: Die Zukunft der Augenoptik liegt bei den Smart Glasses. Denn die heutige Generation der Jugendlichen will diese neue Technik für interaktive Spiele oder das Ansehen von Kinofilmen nutzen. Und die Jugendlichen wollen aber nicht nur verschwommene Bilder sehen, sofern sie eine Sehschwäche haben. Wir Augenoptiker sind als Fachleute gefragt: Wir beraten bezüglich der Glasstärken, wir stellen die Bügel richtig ein. Es geht nicht mehr darum dem Kunden so viel wie möglich Geld abzuknöpfen, der Kunde will Service, Betreuung und dass der Augenoptiker seines Vertrauens hilft und sich gegenüber neuen Techniken aufgeschlossen zeigt. Daher sind Augenoptiker gut beraten, sich über Smart Glasses zu informieren.

opti: Derzeit sind die Smart Glasses in Europa noch nicht zu kaufen und der Europäische Gerichtshof hat gegenüber dieser Technik teilweise berechtigte datenschutzrechtliche Einwände. Wird diese Technik wirklich ein Erfolg?

Pfiffner: Die Technik wird auch in Europa Einzug halten, vielleicht auch in einer abgespeckten Version. Nur was machen Augenoptiker, wenn ein Kunde mit Smart Glasses im Geschäft auftaucht und nach passenden Brillengläser fragt? Denn ein Import dieser Technik aus den USA ist nicht so schwer, wie man manchmal vermittelt bekommt.

Weitere Vorträge zu den Themen Smart Glasses und Augmented Reality gibt es auf dem opti-Forum. So erwarten Fachbesucher z. B. folgende Referate: „The Future of Digital Vision“, „Sehen 3.0 – Digitales Sehen“ oder „Virtual glasses try-on solution for web, mobile and in-store“.

Das komplette opti- Forum-Programm gibt es auf www.opti.de/forum.

Infos und Tickets

Mehr Informationen und Tickets für die opti 2015 findet man auf www.opti.de.

Quelle:
[1] https://www.credit-suisse.com/de/de/news-and-expertise/news/economy/sectorsand-companies.article.html/article/pwp/news-and-expertise/2013/07/de/the-future-ofwearable- technology.html

Im Coverbild, Datenbrille, © fusolino – Fotolia.com

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