„Augenheilkunde“ – ein ophthalmologisches Handbuch geht in die vierte Auflage

Im Jahr 1998 ist die erste Auflage vom Handbuch „Augenheilkunde“ im Thieme Verlag erschienen. Exakt zehn Jahre später ist nun die 4. überarbeitete Auflage des 613 Seiten umfassenden Taschenbuches erhältlich. In 19. Kapiteln strukturiert, wird ein Überblick über die komplette Augenheilkunde gegeben. Ein Anhang über Leitsymptome und eine Auflistung von Arzneimitteln vervollständigen das Taschenbuch.

Einleitend gibt das Buch einen Überblick über ophthalmologische Untersuchungsmethoden inklusive Anamnese und die wichtigsten Untersuchungsinstrumente. Im weiteren werden anatomische Grundkenntnisse der Lider, Untersuchungsmethodiken, Fehlbildungen, Fehlstellungen, pathologische Veränderungen und Tumore an denselben mit anschaulichen Bildmaterial zur Befundunterstützung vermittelt. Logisch anschließend werden im Folgekapitel die Tränenorgane und die Lokalisation von Stenoden in den Abflüssen genauer betrachtet.

Im Bindehaut Kapitel wird der Verstand des Lesers zur Differenzialdiagnose unterschiedlicher Konjunktividen geschärft. Aufgrund der Tatsache, dass ein überwiegender Teil der Konjunktividen bakterieller Natur ist, empfehlen die Autoren die primäre Behandlung – im Falle der schlüssigen Symptomatik – ohne Abstrich durchzuführen. Nur in schweren, unklaren oder therapieresistenten Fällen wird von den Autoren ein Abstrich empfohlen. Das Thema Bindehaut wird mit einer Darstellung unterschiedlicher Degeneration und Tumore vervollständigt.

Logisch anschließend erfährt der Leser Pathologien der Hornhaut, wie die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Keratiden. Besonders erwähnenswert ist der gut strukturierte Überblick über refraktive Operationsmethodiken. Ein Wissen, das in der Beratung der Kunden nicht fehlen sollte.

Die Übersicht über Pathologien der Sklera und Episklera ist mit acht Seiten eher knapp ausgefallen. Ausgezeichnet wiederum das Folgekapitel zur Augenlinse. Mit vielen und auf den ersten Blick verständlichen Grafiken werden unterschiedliche Kataraktformen und Katarakt-Operationstechniken anschaulich erklärt. Die Grafiken sind auch zur Kunden- und Klienteninformation geeignet.

Nach dem Kapitel der Gefäßhaut folgt der Schwerpunkt zum Thema Pupillenreaktionen. Gut aufbereitete Grafiken zum Thema Störungen der Pupillenreaktion haben uns positiv beeindruckt.

Dem Glaukom ist ein eigenes 46 Seiten starkes Kapitel gewidmet. Logischerweise kann dies nur eine Einführung zu dieser umfassenden Pathologie garantieren. Zu diesem Thema gibt es umfassende Fachliteratur. Der Leser erhält jedoch auch hier einen ausgezeichneten Überblick. So werden zum Beispiel moderne Tonometer vorgestellt. Ausgezeichnet die tabellarisch verfasste Übersicht über Glaukompräparate. Neben der Wirkungsweise, Nebenwirkungen und Indikationen sind sogar die Konservierungsstoffe der einzelnen Medikamente gelistet.

Während sich das Kapitel zum Glaskörper recht kurz gefasst mit der Glaskörperverflüssigung, Abhebung und anderen pathologischen Veränderungen beschäftigt, ist das Kapitel der Netzhaut sehr umfassend ausgefallen. Neben gängigen Untersuchungsmethodiken, Gefäßerkrankungen, degenerative und dystrophischen Veränderungen, medikamentösen und entzündlichen Netzhauterkrankungen werden auch Tumore der Netzhaut veranschaulicht. Unter anderem werden sieben Seiten der altersbedingten Makuladegeneration gewidmet.

In weiteren Kapiteln werden Veränderungen am Sehnerv und der Sehbahn behandelt. Mittels Fundus-Darstellungen und Beschreibungen von Papillenveränderungen werden Pathologien des Sehnervs erklärt. In den letzten vier Kapiteln werden Fehlbildungen der Orbita, Orbitopathien, Bulbusmotilität und Schielen, Unfallophthalmologie und Refraktionsfehler des Auges beschrieben. Den Ablauf der Refraktionsbestimmung selbst wurde im vorliegenden Werk ausgespart und ist in anderer Fachliteratur ausführlich behandelt.

In den Anhängen haben die Autoren noch Informationen zur Sehbehinderung nebst Begutachtung und Leitsymptome bei pathologischen Veränderungen zusammengefasst.

Fazit

Das Taschenbuch „Augenheilkunde“ deckt ein großes Gebiet der Augenpathologien ab. Es bietet eine erstklassige Übersicht. Für tiefere Einblicke sei einschlägige Fachliteratur zu den jeweiligen Themen empfohlen. Großes Plus stellen die überragenden Grafiken und Abbildungen im vorliegenden Taschenbuch dar. Aufgrund der Handlichkeit ist das Handbuch schnell zur Hand und erleichtert schon einmal die bessere Eingrenzung eines Augenbefundes.

Das 611 Seiten starke Handbuch umfasst 543 Abbildungen und 44 Tabellen, ist im Thieme Verlag erschienenen, kostete zum Zeitpunkt dieses Artikels € 33,90 und kann bequem online bestellt werden.

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