Europäisches Parlament diskutiert die Bedeutung guten Sehens im Straßenverkehr

Der Europäische Dachverband der augenoptischen Industrie EUROM 1 hat sich in einer Debatte „Better Vision for Safer Driving“ im Europäischen Parlament (EP) in Straßburg für veränderte Anforderungen an den Führerschein-Sehtest ausgesprochen. Der Verband schlug vor, die EU-Mitgliedsstaaten sollten nur professionelle Augentests durch einen Augenarzt oder Augenoptiker genehmigen. Denn einfache, unwissenschaftliche Seh-Checks könnten ungenau sein. Außerdem sollten zusätzlich zu dem Sehtest, der bei Beantragung eines Führerscheins nötig ist, weitere Tests in regelmäßigen Zeitabständen von zehn bis 15 Jahren verpflichtend eingeführt werden.

Das Thema „Gutes Sehen im Straßenverkehr“ sollte auch Teil der gesetzlichen Krankenversicherung sein, um mehr Sicherheit zu gewährleisten, aber auch um Augenerkrankungen rechtzeitig zu entdecken, schlug der europäische Verband vor. Die Bedeutung von gutem Sehen im Straßenverkehr für die Verkehrssicherheit war Thema einer Debatte am 6. Juli in Straßburg, zu der Gastgeber Jim Higgins, Irisches Mitglied des EPs und des Verkehrsgremiums, eingeladen hatte. SPECTARIS, Mitglied von EUROM, wurde durch EUROM-Vorstand Thomas Radke, Europa-Vizepräsident der Carl Zeiss Vision, und Peter Frankenstein, Secretary General von EUROM, vertreten.

Zusammenhang zwischen Verkehrsunfälle und eingeschränktes Sehvermögen

Professor Renato Pocaterra, Augenspezialist und Forscher an der Mailänder Universität Milan Bicocca, stellte Zahlen des Italienischen Instituts für Statistik vor, die einen direkten Zusammenhang von Verkehrsunfällen durch eingeschränktes Sehvermögen in 59 Prozent der Fälle aufzeigen. In Italien könne jeder Dritte die gesetzlich vorgeschriebene Sehschärfe, um am Straßenverkehr teilzunehmen, nicht einhalten. In Frankreich haben von 40 Millionen Fahrern acht Millionen Franzosen Sehschwächen, so das Ergebnis einer Studie des Französischen Verbands für verbessertes Sehvermögen. Risiken, die auf einfache und kostengünstige Weise minimiert werden könnten, meint Pocaterra.

Ab 2013 gilt neues europäisches Modell für die Fahrerlaubnis
Allerdings immer noch ohne regelmäßige Sehtests

2009 legte die Europäische Kommission eine wichtige Grundlage für Sehanforderungen in der geänderten Führerschein-Richtlinie fest. Durch die Änderungen wird es ab 2013 nur noch ein einziges europäisches Modell für die Fahrerlaubnis geben. Die Richtlinie schreibt außerdem vor, dass sich alle Antragsteller beim Führerschein-Erwerb einer angemessenen Augenuntersuchung unterziehen müssen. Ein Wiederholungs-Sehtest ist allerdings bislang nicht vorgesehen.

EUROM 1 ist ein europäischer Dachverband, in dem sich acht nationale Verbände (darunter auch der deutsche Industrieverband SPECTARIS) für Hersteller von augenoptischen Produkten zusammengeschlossen haben. Der Verband repräsentiert etwa 85 Prozent der europäischen augenoptischen Industrie.

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