Interview mit Klaus Plaschka zur opti 2023

Für Fachmessen waren die letzten Jahre durch Corona und der angespannten weltpolitischen Lage kein Honigschlecken. So musste auch die opti immer wieder verschoben werden und wird nach dem Mai 2022 in 2023 wieder zum Jännertermin stattfinden. Dieses Mal komprimiert auf drei Hallen. Das optikum hat mit GHM Geschäftsführer Klaus Plaschka nachfolgendes Interview geführt.

Was erwartet uns auf der opti 2023?

Klaus Plaschka: Zunächst einmal erwartet uns alle der große Austausch der Branche. Wer nicht selbst ausstellt, bringt sich als Experte, Referent oder eben als Besucher mit ein, um die Herausforderungen unserer Zeit zu besprechen. So viel ist jetzt schon klar. Die opti 2023 präsentiert sich als Place-to-be der internationalen Augenoptikbranche. Drei kompakte Hallen, viel Atmosphäre und die ganze Angebotsbreite warten im Januar in München auf das Fachpublikum. Ob große Marken oder Start-ups, von der klassischen Fassung und Designerbrille über hochwertige Screening- und Diagnostikgeräte bis hin zu Kontaktlinsen und Pflege, Accessoires und Ladenbau ist alles dabei. Ein Highlight neben Produktpremieren ist der opti BOX AWARD, der live vor Ort an einen Newcomer aus dem Fassungsbereich verliehen wird. Außerdem öffnet die opti Räume für die Top-Themen der Branche. Auf eigenen Fokusflächen wird mit Expertentalks und in Einzelgesprächen Wissen und Orientierung zu Myopie-Management und Nachhaltigkeit vermittelt. Interessierte Augenoptiker:innen können sich individuelle Social-Media-Tipps von Profis holen, zwar nicht auf Spanisch, aber in deutscher, englischer und französischer Sprache.

Warum haben sich einige, sonst treue Aussteller dennoch gegen eine Teilnahme an der Januar-opti entschieden?

Klaus Plaschka: Die Gründe, die uns für Absagen genannt werden, sind unterschiedlich. So sind natürlich die gestiegenen Kosten ein Thema. Manche befürchten diesen Winter noch Einschränkungen durch Corona, andere haben während der Pandemie auf eigene Formate wie Roadshows umgestellt und wollen 2023 noch daran festhalten. In jedem Fall herrscht durch die vergangenen und aktuellen multiplen Herausforderungen spürbar Verunsicherung im Markt. Dass wirtschaftliche Entscheidungen in solchen Zeiten zurückhaltender ausfallen, ist nachvollziehbar. Vertrauen schaffen, für Zuversicht sorgen und in diesen stürmischen Zeiten Orientierung zu bieten. Das ist unser Auftrag als Plattform der Branche, den wir uns gerade sehr zu Herzen nehmen. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Nicht-Aussteller in anderen Rollen im Januar in München dabei sein werden. 

Wie wird die thematische Aufteilung hinsichtlich der Produktgruppen in den drei Messehallen sein?

Klaus Plaschka: Wir greifen die Themen und Produkte auf, die die Branche bewegen und ausmachen. Die Hallen C3 und C4 wurden so verdichtet, dass die C3 alle opti-Angebotsbereiche – von Brillengläsern über Fassungen und Maschinenhersteller bis hin zu Refraktion und Diagnostik – beinhaltet und gleichzeitig der bewährten Hallenstruktur entspricht. Die Anbindung an den Eingang Nord sowie der gewohnte Über- und Rundgang zu den Hallen C2 mit YES-Bereich und damit dem beliebten independent design, Fassungen verschiedener Lizenz- und Herstellermarken plus den Start-ups in den opti BOXEN sowie zur C1 ebenfalls mit YES-Bereich und Fassungen verschiedener Lizenz- und Herstellermarken werden noch kompakter.

opti Hallenplan 2023

Wird der Standort München und der Termin im Jänner in den kommenden Jahren gesichert erhalten bleiben?

Klaus Plaschka: München ist eine attraktive Stadt, sowohl die opti Besucher als auch die opti Aussteller nutzen die großartige Lage vor und nach der opti zum Beispiel für ihren Winterurlaub oder weitere Kunden- bzw. Firmenaktivitäten. Auch das bayerische Ambiente rund um Termin und Standort wird sehr geschätzt. Daher: Ja – auch in Zukunft wird München der Ort für die opti sein. Der Januartermin hat sich bewährt und bietet die Chance, sich gleich zu Jahresanfang inspirieren und informieren zu lassen sowie tragende Geschäftskontakte zu knüpfen. Daher werden wir an der Verbindung Jahresbeginn und München festhalten.

Die Zeiten sind herausfordernd. Was heißt das für Fachmessen wie die opti?

Klaus Plaschka: Wir wollen die Krise gemeinsam mit der Branche als Chance nutzen. Offen und ehrlich laden wir die Akteure der Branche ein, gemeinsam mit uns die Internationale Messe für Optik & Design Made in Germany zu schaffen, die es jetzt braucht. Messen hatten in schwierigeren Zeiten schon immer eine wichtige Funktion auf emotionaler wie auch fachlicher Ebene, im Sinne von Austausch und Finden von Lösungen. Mit der opti 2023 bieten wir starke Inhalte, wir werden überraschen und den Branchendialog in vielfältiger Art und Weise fördern. Wir stellen uns als neuer alter Treffpunkt der Augenoptik auf und sorgen ganz aktiv für Vertrauen, Zuversicht und Orientierung in diesen stürmischen Zeiten.

Wenn Sie die letzten zehn Jahre zurückblicken – welche Entwicklungen in der Augenoptik Branche haben sich für Sie am stärksten bemerkbar gemacht?

Klaus Plaschka: Zwei Entwicklungen stechen da für uns heraus. Myopie und zunehmend bewusster Konsum beziehungsweise Nachhaltigkeit. Das ist auch mit vielen weiteren Themen wie Transparenz und Lieferketten verknüpft. Auf diese Entwicklungen zahlen der neue opti MYOPIA HUB ein, auf dem während den drei Messetagen Vorträge von führenden Ausstellern und Industrievertretern auf dem Gebiet Myopie-Management laufen, sowie der opti SUSTAINABILITY HUB als Treffpunkt internationaler Branchenexperten und Ort für Impulsvorträge.

Können Sie aus Ihrer Sicht einen Trend in der Branche für die kommende Zeit ausmachen?

Klaus Plaschka: Das hängt davon ab… Für Augenoptiker und Augenoptikerinnen ist es wohl die Verknüpfung von stationärem Handel, der immer noch immens wichtig ist, und digitalen Tools zentral. Besonders mit Blick darauf, dass Kunden individueller beraten werden, aber auch bequemer Geschäfte abschließen wollen. Für die Industrie ist es neben dem Umgang mit dem Fachkräftemangel, vor allem das Thema Nachhaltigkeit. Verbunden mit Kostensteigerung in vielen Bereichen zwingt es dazu, neue Wege zu gehen. Da steckt großes Innovationspotential drin, das besonders im gemeinsamen Austausch gehoben werden kann.

“Handwerk steht für mich für Innovation, Kompetenz und Individualität. Damit sich diese Stärken voll entfalten können, braucht es Marktplätze, die Angebot und Nachfrage optimal zusammenführen”, betont Klaus Plaschka, Geschäftsführer des opti Veranstalters GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mit Sitz in München abschließend. Seit 1949 entwickelt, veranstaltet und organisiert die GHM an verschiedenen Standorten im In- und Ausland Messen für alle Branchen, in denen Handwerk und Mittelstand aktiv sind, ob B2C oder B2B. Viele der Veranstaltungen haben sich nicht zuletzt durch ihre klare Ausrichtung zu Leitmessen entwickelt.

Tickets für die opti 2023 sind online erhältlich: Das Tages-Ticket kostet 18,00 Euro, das Drei-Tages-Ticket 35,00 Euro.

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