Von jeher werden Kantenfilter bei medizinischen Indikationen zur Blendungsreduktion und Kontrastverstärkung erfolgreich eingesetzt. Neben diversen Netzhauterkrankungen, die zumeist ältere Personen betreffen, gibt es auch einige weitestgehend altersunabhängige Indikationen, wie beispielsweise die Achromatopsie. Hier bieten sich aus kosmetischen Gründen gerade für jüngere Menschen Kontaktlinsen als Alternative an. Aber auch der berufliche Alltag kann sich durchaus einfacher gestalten mit Kantenfilter-Kontaktlinsen, wenn beispielsweise Kundenkontakt besteht. Im Folgenden werden die Versorgungsmöglichkeiten mit der HydroColor Kantenfilter Kontaktlinse vorgestellt.
Autoren: Markus Worm und Corinna Jonske
Die Wirkungsweise von Kantenfiltern
Kantenfilter werden häufig auch als Blue-Blocker bezeichnet, weil sie sowohl UV-Strahlung als auch kurzwelliges, blaues Licht bis zu einer bestimmten, definierten Kante absorbieren. Bild 1 zeigt Beispiele dieser stark ansteigenden Transmission mit dem charakteristischen Kurvenverlauf.
Bild 1: Transmissionskurve der „Hydro Color Filter"

Vor allem das kurzwellige blaue Licht ist für die Lichtstreuung und damit für die Blendung verantwortlich. Wird es herausgefiltert, werden die Symptome der Betroffenen gelindert oder gar behoben. Zugleich wird dadurch auch der Kontrast erhöht, und die Konturen von Gegenständen und Personen treten wieder deutlicher hervor.
Durch diese selektive Absorption im kurzwelligen Bereich wird das Spektrum des Lichts durch den Kantenfilter verändert, wodurch das Farbensehen reduziert wird. Daher sind Kantenfilter meist nur noch bedingt strassenverkehrstauglich, da sie die Erkennbarkeit von Signallichtern beeinflussen.
Indikationen
Kantenfilter werden grundsätzlich bei verschiedenen Erkrankungen im Bereich der Netzhaut verwendet. Am häufigsten findet man hier die Achromatopsie: Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine angeborene völlige Farbenblindheit (nicht zu verwechseln mit einer Farbsehschwäche wie z. B. der „Rot-Grün-Blindheit“). Bei der Achromatopsie sind die Sehzellen auf der Netzhaut, die für das Farbensehen zuständig sind, die sogenannten Zapfen, defekt. Diese Sehzellen kommen bei uns Menschen insbesondere im zentralen Gesichtsfeld vor, somit ist auch die allgemeine Sehschärfe deutlich herabgesetzt. Hinzu kommt in der Regel eine starke Blendempfindlichkeit bereits bei „normalen“ Lichtverhältnissen.
Eine weitere Diagnose, bei der Kantenfilter zum Einsatz kommen, ist die Retinits pigmentosa. Diese genetisch bedingte Erkrankung ist eine Form der Netzhautdegeneration, bei der die Sehzellen auf der Netzhaut nach und nach degenerieren und absterben. Sie ist eine der weltweit häufigsten Ursachen für Erblindung. Im Anfangsstadium ist oft zuerst das Nachtsehen eingeschränkt, dann kommt es im weiteren Verlauf zu einem sogenannten „Tunnelblick“, das Sehen in der Peripherie wird immer weiter eingeschränkt. Im nächsten Schritt tritt dann zunehmend Blendempfindlichkeit und ein gestörtes Farb- und Kontrastsehen auf, bevor schleichend auch das zentrale Sehvermögen schwindet. Eine Therapie oder Behandlung, die zu Heilung führen oder das Fortschreiten aufhalten könnte, gibt es leider bislang nicht. Man versucht mit verschiedenen Hilfsmitteln den Alltag der Betroffenen so gut wie möglich zu verbessern. Dazu gehören insbesondere im Bereich der Blendempfindlichkeit und der Störung des Farb- und Kontrastsehens auch Kantenfilter.
In den meisten Fällen wird hier als erstes eine Kantenfilter-Brille angefertigt. Hier werden vom Low-Vision Spezialisten unterschiedliche Filter bei verschiedenen Lichtsituationen probiert, bevor der Betroffene sich für den angenehmsten Filter entscheidet. Kommt es zur Anpassung von Kantenfilter-Kontaktlinsen, wissen die meisten Kunden somit vorher schon, mit welchem Kantenfilter sie mit ihrer Brille bereits gut zurechtkommen. Das heißt zwar nicht, dass genau der gleiche Filter auch bei den Kontaktlinsen zwingend zum Einsatz kommt, aber meistens sind die Abweichungen zwischen Kontaktlinsen und Brillen nicht sehr groß und oft müssen somit im Rahmen der Anpassung nicht alle verschiedenen Filtertönungen ausprobiert werden, sondern nur 2 oder 3 verschiedene.
HydroColor Filter
Mit der HydroColor Filter bietet SwissLens (Prilly, Schweiz) sowohl die häufigsten Kantenfilter 450, 511, 527 und 550, sowie zahlreiche weitere Farbvariationen an. So kann die Transmission der gewählten Kantenfilter noch mit einer zusätzlichen Einfärbung (braun oder grau) reduziert werden (Bild 2). Oder es können abweichende Absorptionskanten, sowie harmonischere Farbübergänge gefärbt werden. Diese sogenannten Komfortfilter oder Blaudämpfer zur Blaulichtreduktion sind dann teilweise auch wieder strassenverkehrstauglich, da sie zu einer geringeren Veränderung des Farbspektrums führen (Bild 3, SLF C500).
HydroColor Filter SLF 511 und 511 Tf10gr

HydroColor Filter SLF C500

Das Farbensehen ist natürlicher, und kosmetisch erinnern sie häufig auch eher an einen unauffälligen Braunton (F60/80, Bild 4). Aufgrund der individuellen Fertigung sind sämtliche Parameter und Stärken für die HydroColor Filter möglich. Auch lässt sich die Tönung in die Pupille einer Irisprint-Kontaktlinse integrieren (Bild 5).
HydroColor Filter SLF F60 und F80

HCPro pupil SLF511

Die Anpassung und Auswahl des Filters
SwissLens empfiehlt zur Anpassung zunächst eine klare Messlinse, um den Sitz zu validieren. Nach der Ermittlung der geeigneten Filterfarbe auf Basis von Vorhaltern, Vorhängern oder Probierbrillen wird dann die endgültige Kantenfilter-Kontaktlinse hergestellt.
Die Kontaktlinse wird individuell nach den Daten des Auges gefertigt. Praktisch jede Geometrie und Stärke, auch torische oder multifokale Ausführungen, sind machbar. Die Farbe hat dabei keinerlei Einfluss auf die Sauerstoffdurchlässigkeit des Materials Contaflex 67%, wie Labormessungen bestätigt haben. Zur Pflege können handelsübliche Peroxidsysteme oder Kombilösungen angewendet werden.
Da eine genaue Zuordnung eines bestimmten Filters aufgrund der Indikation nicht möglich ist, sollte die endgültige Farbe mit dem Kunden gemeinsam ermittelt werden. Der jeweils schwächste Filter, der die Symptome ausreichend lindert, sollte gewählt werden. Dabei kann sich gelegentlich auch die Kombination einer helleren Variante für Innen, sowie eine zusätzliche Sonnenbrille für das Sehen im Freien, als zweckmässig erweisen.
In der Praxis erfolgt die Anpassung im MÜLLER WELT Kontaktlinsen Institut in Stuttgart dann wie folgt:
Zuerst erfolgt die Anamnese. Neben allen wichtigen Mess-Parametern wie Refraktion, Hornhaut- Topographie, Visus und Spaltlampenuntersuchung ist hier auch die Geschichte und die persönliche Erfahrung und Erwartung des Kunden /Patienten sehr wichtig. Betroffene haben oft eine lange Leidensgeschichte und diverse Schwierigkeiten in Ihrem Alltag. Hier ist es umso wichtiger, besonders gut zuzuhören und herauszuarbeiten, wo sich die Betroffenen die größte Verbesserung in ihrem Alltag wünschen, und zu schauen, ob die Erwartungen realistisch sind.
Im zweiten Schritt muss anhand der vorliegenden Werte und der Tragewünsche des Kunden ermittelt werden, ob eine weiche oder formstabile Kontaktlinse sinnvoll zum Einsatz kommen kann. Die eigentliche Anpassung erfolgt dann mit Hilfe von Messlinsen erstmal ohne jeglichen Filter. Die richtige Form und Stärke werden bestimmt und erst dann erfolgt die Auswahl des Filters.
In Anlehnung an die meist bereits bestehende Kantenfilterbrille werden bei uns im Institut verschiedene Tönungen durch Vorhalter probiert. Die Filtertönungen, die in der „engeren Wahl“ landen, meist nicht mehr als 2-3 Filtertönungen, kann der Kunde dann im Regelfall auch noch einige Tage zu Hause leihweise testen. Wenn die Entscheidung gefallen ist, wird die ausgemessene Kontaktlinse mit der entsprechenden Tönung bestellt.
Die Abgabe erfolgt dann auch noch einmal mit einem geplanten Toleranztest. Das heißt wir setzen die Kantenfilterlinsen auf und der Kunde trägt die erste Stunde bei einem kleinen Spaziergang schon mal zur Probe. Nach dieser Stunde können dann bereits die ersten Erfahrungen kommuniziert werden. In den meisten Fällen sind die Kunden tatsächlich begeistert über die Sehleistung, die Filterwirkung aber auch die spürbare Freiheit, nicht zwangsläufig die auffällige Brille tragen zu müssen. Im nächsten Schritt erfolgt das Handhabungstraining, bevor die Linsen dann zu Hause eingetragen werden. Im weiteren Verlauf erfolgen dann Nachkontrollen, um die dauerhafte Verträglichkeit sicherzustellen und Veränderungen im Sehen frühzeitig zu erkennen.
Fallbeispiel 1
Anhand von einigen Fallbeispielen soll hier die Anpassung noch einmal gezeigt werden:
B.H. geb. 1964 erhielt erst vor einem Jahr die Diagnose Achromatopsie. Die schlechte Sehleistung war zuvor jahrelang einer AMD zugeordnet worden. Somit konnte erst seit einem Jahr die „richtige“ Erkrankung behandelt werden. Die Kundin kam mit einer monokularen Sehleistung von 0,10 zu uns, binokular 0,13. Seit einem Jahr wurde auch in Innenräumen ein Kantenfilter von Zeiss KF 580 bzw. KF560 verwendet, zudem war auch eine Lupenbrille in Benutzung. Bisher wurde keine optische Korrektion getragen.
Die Topographie der Hornhaut stellte sich folgendermaßen dar:

Iris-Durchmesser bds 12,0mm
Die Kundin entschied sich für weiche Kontaktlinsen. Somit erfolgte die Anpassung mit folgenden Messlinsen:
Orbis 8,70 +3,00 14,00 ZR -2,0 V 0,13
Orbis 8,70 +3,00 14,00 ZR -0,75 V 0,10+
Für einige Tage wurden dann noch Kantenfiltervorhalter zu Hause getestet, KF 511 erschien bei verschiedenen Lichtverhältnissen am angenehmsten. Deutlich zu sehen ist in diesem Fall die Visussteigerung, die trotz geringer Stärke mit der Kontaktlinse am rechten Auge möglich war.
Bestellt wurde somit:
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,70 +1,0 14,00 KF 511 Iris 12,2
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,70 +2,25 14,00 KF 511 Iris 12,2


Die Abgabe scheiterte dann erstmal am Handhabungstraining. Aufgrund der schlechten Sehleistung insbesondere dann ohne den Kantenfilter ist das Üben der Handhabung für viele sehr schwierig, da im Spiegel das Auge nicht gut genug gesehen wird, und die zwar stark getönte Linse gut sichtbar ist, aber die Strukturen des Auges und somit die genaue Platzierung der Linse an der richtigen Stelle schwerfällt. Dies musste somit noch einmal bei einem weiteren Termin geübt werden, dann aber klappte es gut.
Bei der ersten Nachkontrolle kam die Kundin sehr glücklich zu uns, das Sehen innerhalb von Räumen und auch bei Tageslicht sei sehr gut, bei Sonnenschein könnte eine zusätzliche Sonnenbrille getragen werden, die die Situation noch weiter entspannt. Allerdings sei das Bild trotzdem noch unscharf. Die Kontrolle ergab hier nochmal eine beidseitige Überrefraktion von R -1,0 / L -1,25 bei messbar gleichbleibendem Visus (R 0,13; L 0,10+). Die Linsen wurden nochmals neu bestellt als
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,70 plan 14,00 KF 511 Iris 12,2
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,70 +1,00 14,00 KF 511 Iris 12,2
Diese Entwicklung zeigt einen weiteren Schwierigkeitsgrad bei Menschen mit sehr eingeschränkter Sehleistung. Die Refraktion ist oft schwierig, weil feine Stärkenunterschiede nur schwer zu beurteilen sind. Aber hier führte die neue Stärke dann zu einer deutlichen subjektiven Verbesserung und die Linsen wurden fast ein Jahr beschwerdefrei getragen. Dann wurden zunehmend nachlassendes Sehen und ein heller Schein rund um Lichtquellen bemerkt, neue Linsen wurden baugleich angefertigt und die Schwierigkeiten waren behoben. Seither werden die Linsen weiterhin beschwerdefrei getragen und eine Nachversorgung erfolgt jährlich, immer mal wieder kommt es zu leichten Stärkenschwankungen, die jeweils berücksichtigt wurden. Die Filterwirkung ist gleich geblieben und die Sehleistung stabil.
Fallbeispiel 2
Eine weitere Kundin, L.R., geb. 2009 trug bei diagnostizierter Achromatopsie bereits eine Kantenfilterbrille mit 580nm mit 90%Tönung für die Verwendung am Tag und für abends mit einer Tönung von 65%. Altersbedingt wünschte sich diese Kundin eine weniger auffällige Versorgung mit Kontaktlinsen. Die Stärken waren hier:
R sph +6,50 cyl -1,00 5° V 0,08
L sph +6,50 cyl -1,00 15° V 0,08; binokular 0,13
Die Topographie der Hornhaut stellte sich folgendermaßen dar:

Der Iris-Durchmesser betrug bds 12,20mm
Als Messlinsen für die Stärke wurden standardisierte Monatslinsen verwendet:
Biofinity 8,60 +6,50 14,00 ZR +1,0 V 0,08
Biofinity 8,60 +6,50 14,00 ZR +1,0 V 0,08; binokular 0,13
Hier konnte mit Kontaktlinsen keine messbare Visussteigerung erreicht werden. Ein Kantenfilter mit 580nm wurde am angenehmsten empfunden.
Bestellt wurde dann:
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,50 +7,50 13,40 KF 580 Iris 11,8
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,50 +7,50 13,40 KF 580 Iris 11,8


An den Bildern und der Topographie kann man erkennen, dass gerade am rechten Auge die Untersuchungen schwierig waren. Die Fixation fiel aufgrund des schlechten Visus insbesondere rechts schwer, und das einfallende Licht bei der Topographie wurde als blendend empfunden und die Lidspalte etwas mehr zugekniffen.
Diese Linsen werden nun erfolgreich täglich ganztags getragen und als sehr angenehm empfunden. Es werden immer wieder Pausetage eingelegt, damit bei diesen langen Tragezeiten die Sauerstoffversorgung der Hornhaut sichergestellt werden kann. Wobei anders als bei Iris-Kontaktlinsen, die Sauerstoffdurchlässigkeit durch die Tönung nicht beeinträchtigt ist. In den Wintermonaten ist die Tönung gegebenenfalls etwas zu dunkel, funktioniert aber trotzdem gut. Das wird vor der nächsten Nachversorgung nochmals überprüft und unter Umständen modifiziert.
Fallbeispiel 3
Eine weitere Versorgung, dieses Mal mit einer anderen Diagnose erfolgt im folgenden Fallbeispiel. S.K. geb. 1976 leidet an Retinitis pigmentosa bei gleichzeitiger hoher Myopie und irregulärem Astigmatismus:
R sph -9,50 cyl -1,50 73°
L sph -8,25 cyl -2,25 151°
Er war bereits mit einer Kantenfilterbrille mit 550nm versorgt. Die Sehleistung mit dieser Brille betrug R 0,32 und L 0,25 und binokular 0,32.
Die Topographie sah wie folgt aus:

Die erste Versorgung fand bereits im Jahre 2015 in unserem Institut statt. Damals wurden formstabile Kantenfilter-Kontaktlinsen angepasst, um auch den irregulären Astigmatismus bestmöglich zu korrigieren. Nach mehrmaligem Testen wurde ein Kantenfilter von 500nm als am angenehmsten empfunden. Die Sehleistung betrug mit den formstabilen Kontaktlinsen R 0,40 und L 0,32 und binokular 0,40.
Der Kunde beschrieb sein Sehgefühl als sehr angenehm und empfand weniger Lichtverlust als mit seiner Brille. Es erfolgten Nachversorgungen mit dem gleichen Linsentyp, bis dieser nicht mehr verfügbar war. Die Folgeversorgung mit einer weiteren Kantenfilterlinse eines anderen Herstellers gestaltete sich als schwierig. Es kam immer wieder zu Festsitz, und die Verträglichkeit war aufgrund von Trockenheits-Schwierigkeiten gesunken,. Es entstanden Beläge und auch der Netzhaut-Zustand hatte sich verschlechtert. 2020 lag der Visus nur noch bei R 0,20; L 0,30; binokular 0,30. Es erfolgte eine Cataract OP am rechten Auge, sodass die Stärke dort nun deutlich reduziert ist, der irreguläre Astigmatismus ist aber geblieben: R sph 0,00 cyl -2,00 75°.
Es erfolgte erneut eine neue Versorgung mit Kantenfilter-Kontaktlinsen: R als Huckepack-System zum Schutz der Hornhaut mit einer weichen Kantenfilterlinse als Trägerlinse:
Orbis HydroColor KF Contaflex 67 8,60 +0,50 14,20 KF 527 Iris 12,20
Und einer formstabilen Kontaktlinse zur besseren Korrektur des irregulären Astigmatismus. Damit ist bei der formstabilen Kontaktlinse auch eine freie Wahl des Materials möglich, sodass der problematische Tränenfilm besser versorgt werden konnte. L wird weiterhin die letzte formstabile Kantenfilter-Kontaktlinse der Firma Hecht getragen.



Zu guter Letzt soll hier noch auf die Kosten für solche Versorgungen eingegangen werden. Klar ist, dass hier gerade aufgrund der schlechten Sehleistung der meisten Kunden mit einem erhöhten Zeitaufwand bei der Anpassung zu rechnen ist.
Leider werden Kantenfilter-Kontaktlinsen bisher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Diese bezuschusst zwar die Kantenfilterbrillen, aber Kontaktlinsen als Ergänzung werden nicht bezuschusst. Somit müssen die Linsen privat bezahlt werden, es sei denn es gibt zusätzlich eine Indikation für Kontaktlinsen aufgrund der Stärke, dann kann zumindest ein Festbetrag in Anspruch genommen werden.
An dieser Kosten-Thematik kann eine Anpassung dann auch einmal scheitern, wie ein jüngster Fall in unserem Institut zeigt: Es stellte sich ein junges Mädchen (12 Jahre) bei uns vor mit einer anderen Diagnose als die bisher genannten. Das Mädchen leidet an photosensitiver Epilepsie, das heißt, bei besonderen Lichtverhältnissen können epileptische Anfälle ausgelöst werden. Hier war bei einer Brille bisher ein bläulicher Kantenfilter sehr hilfreich. Das Mädchen wünschte sich nun eine Kontaktlinsenlösung. Da eine Kostenübernahme von der Krankenkasse aber abgelehnt wurde, und die Familie sich die Versorgung selbst nicht leisten kann, konnte hier bisher noch keine Anpassung stattfinden.
Zusammenfassung
Die langjährigen Erfahrungen in der Praxis haben gezeigt, dass Kantenfilter-Kontaktlinsen die etablierten Brillengläser gleichwertig ersetzen können. Durch den Wechsel vom Brillenglas zur Kontaktlinse werden die zwischenmenschliche Kommunikation und der berufliche Alltag erleichtert. Dies kann insbesondere bei jüngeren Menschen zu deutlich mehr Selbstbewusstsein und Lebensqualität führen.
Kontaktlinsenoptiker und Optometristen erhalten weitere Infos bei
SwissLens SA
Chemin des Creuses 9
CH-1008 Prilly
Schweiz
Österreich Tel: +49 5464 9789997
Deutschland Tel: +49 5464 9789997
Schweiz Tel: +41 21 6200668
eMail: lens.info@swisslens.ch
Web: swisslens.ch
swisslens.ch/facebook
linkedin.com/company/swisslens
swisslens.ch/instagram
Erstveröffentlichung: DOZ 3/24
Entgeltliche Einschaltung




