IPRO, Amparex und Euronet auf der opti 2024

Was noch vor einem Jahr kaum jemand in der Branche für möglich gehalten hätte, gelingt ganz locker: Der Zusammenschluss der vormaligen Wettbewerber Amparex, Euronet und IPRO unter dem Dach der EVEX Group, einer Tochtergesellschaft des Finanzinvestors Flex Capital, wurde auf der opti ganz unaufgeregt demonstriert.

Das neu geschaffene schlagkräftige Bündnis, zu dem auch der in Großbritannien aktive Anbieter Optix Software Ltd. zählt, entwickelt sich sichtbar von einem Verbund kooperierender Einzelfirmen zum wirklich integrierten Unternehmen.

Großes Interesse – gelungenes Debüt

Beim traditionellen opti-Pressegespräch auf dem ersten gemeinsamen Messestand erklärten die IPRO-Geschäftsführer Martin Himmelsbach und Alexander Schröder, Stephan Schenk, Euronet-Geschäftsleiter Vertrieb, Marketing und Market Research, sowie Amparex-Geschäftsführer Tobias Rieck die Vorzüge der überraschenden Fusion – und die mit der Integration verbundenen Herausforderungen. Natürlich ist die Zusammenarbeit von Amparex und IPRO etwas weiter gediehen, als diejenige mit den beiden neuen Partnern Euronet und Optix – schließlich begann sie schon im Jahr 2021. Ihr ist bereits ein erstes gemeinsames Produkt entsprungen: die Endverbraucher-App SINNO, die, neben Funktionen wie dem digitalen Hörgeräte-, Brillen- und Kontaktlinsenpass, Kunden die Möglichkeit bietet, schnell und unkompliziert Termine beim Augenoptiker und Hörakustiker zu vereinbaren und ein Erinnerungsmanagement zu initiieren. Größere Projekte aller vier Partner werden mehr Zeit brauchen, die bekannten Unternehmens- und Produktnamen werden also nicht so schnell verschwinden.

Wer bei Amparex, Euronet oder IPRO ist, ist erfolgreich

Der Wert eines augenoptischen oder hörakustischen Fachgeschäftes bemesse sich nicht zuletzt nach der Qualität seiner Daten, stellte Martin Himmelsbach fest. Die Nutzung dieser Qualität ist natürlich von der Größe der Datenbasis abhängig – zumal, wenn es um den künftigen Einsatz künstlicher Intelligenz geht.

Qualität der Daten, Martin Himmelsbach„Die Qualität der Daten ist unter anderem für den Erfolg eines Betriebes verantwortlich“, weiß Martin Himmelsbach.

„Die Fusion der Marktführer sichert eine breite Anwenderbasis von rund 10.000 Betrieben für die neue Softwarelösung AMiRO, die nun von vier Unternehmen gemeinsam entwickelt wird,“, so Martin Himmelsbach. „Für Deutschland, Österreich und die Schweiz fließt die Erfahrung aus bis zu 40 Jahren Verantwortung für die Daten von über 7.000 Optikern und Akustikern in die Lösungen für die neue Welt der Logistik, der KI, der Mehrbrille etc. ein.“ Schon auf dem Weg zu AMiRO, das alle Anwender einsetzen werden, die heute mit Amparex, Euronet, IPRO und Optix arbeiten, werde mit jedem Zwischenschritt Neues umgesetzt. „Weil unsere Kunden ja auch jetzt schon erfolgreich sein und Geld verdienen müssen. Das ist unsere Botschaft für diese Messe: Wer bei Amparex, Euronet oder IPRO ist, ist erfolgreich.“

Genauso sieht es Stephan Schenk: „Jeder Augenoptiker und Hörakustiker findet heute die passende Lösung in unserem Verbund. Ob es um eine Cloud-Anwendung geht oder um Marketingkonzepte – wir stimmen uns intern ab und werden den Kunden zu dem Partner schicken, bei dem er am besten aufgehoben ist.“

Gerade im Bereich Marketing wird der Einsatz von KI durch die gemeinsame Power dieser drei Unternehmen interessant, Stephan Schenk„Gerade im Bereich Marketing wird der Einsatz von KI durch die gemeinsame Power dieser drei Unternehmen interessant“, konkretisiert Stephan Schenk.

Die erfolgreichen Marketingkonzepte von Euronet sollen jetzt schnellstens auf die anderen beiden Unternehmen im deutschsprachigen Raum ausgerollt werden, verspricht Stephan Schenk. „Gerade im Bereich Marketing wird der Einsatz von KI durch die gemeinsame Power dieser drei Unternehmen interessant; auch das steht auf unserer Agenda weit oben.“

"Durch den Zusammenschluss ergeben sich enorm neue Möglichkeiten", so Tobias Rieck.„Durch den Zusammenschluss ergeben sich enorm neue Möglichkeiten“, so Tobias Rieck.

Auf diese Dynamik setzt man selbstverständlich auch bei Amparex. „Die Unternehmen haben schon immer eigenständig gute Software mit verschiedenen Schwerpunkten gemacht und werden das weiterhin tun, zusammen im neuen Unternehmensverbund ergeben sich aber ganz neue Möglichkeiten, die wir einzeln nicht gehabt hätten“, sagt Tobias Rieck.

Keiner hätte dieses Projekt allein hätte stemmen können

„Wenn das neue System fertig ist, werden wir zusammen zehn Millionen Euro investiert haben“, ergänzt Martin Himmelsbach. „Wir werden dann 20 Entwickler fünf Jahre lang beschäftigt haben, außerdem werden viele Projektmanager aller Partner mitarbeiten, damit wird auch klar, warum das keiner von uns allein hätte stemmen können.“

Weshalb das britische Schwesterunternehmen Optix seine Version der neuen Software zuerst wird einführen können, erklärt Alexander Schröder: „Die Idee ist, dass wir für das gemeinsame Produkt AMiRO die Erfahrungen, die die Unternehmen in ihren Bereichen haben, bündeln. Bezüglich der Technologie haben wir uns entschieden, eine Plattform zu nutzen, die von unseren Kollegen in UK bereits entwickelt wird.“

Unsere Entwicklungsteams arbeiten für AMiRO und für die heute eingesetzten Programme parallel miteinander, Alexander Schröder.„Unsere Entwicklungsteams arbeiten für AMiRO und für die heute eingesetzten Programme parallel miteinander“, verrät Alexander Schröder.

Auf diesem Plattformsystem sollen die Komponenten aufsetzen, die in einzelnen Teams für die verschiedenen Länder, Sprachen und Branchen entwickelt werden. „Der Optiker, der in London sein Geschäft mit derselben Software betreibt wie der Akustiker in Leinfelden, hat im Hintergrund dieselbe Systembasis, ohne dass man das den Anwendungen ansieht.“ Etwa bei der Krankenkassenabwicklung gebe es enorme Abweichungen, was zu großen Unterschiede bei der Programmierung der jeweiligen Komponenten führe. „Auch deshalb ist es gar nicht zu vermeiden, dass die Entwicklungsteams für AMiRO und für die heute eingesetzten Programme parallel arbeiten. Wir fangen aber schon sehr früh an, den Nutzen neuer Entwicklungen in die bestehenden Systeme einzubringen, ein gutes Beispiel ist eine von IPRO und Amparex entwickelte App, die sich mit dem Glasberatungsprozess nach der Refraktion beschäftigt und die wir hier auf der opti vorstellen.“

Wie eng auf der persönlichen Ebene bereits kooperiert wird, war nicht zuletzt beim unter IPRO-Kunden seit Jahren höchst beliebten Barista-Kaffee und, ab 17 Uhr, beim längst zur Euronet-Tradition gewordenen Kölsch zu beobachten. Bei den Besuchern kam die vertrauensbildende Wirkung dieser demonstrativen Harmonie bestens an.

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