Am letzten Freitag Abend wurden innovative Unternehmen der augenoptischen Industrie mit dem begehrten SILMO d’Or ausgezeichnet. Die Verleihung der Auszeichnungen fand wie jedes Jahr an einem besonders symbolträchtigen Platz in Paris statt. Diesjährig lud die SILMO in das geschichtsträchtige Varieteetheater Folies Bergère ein. Ein Platz – oder besser gesagt – eine Heimat für unterschiedlichste, artistische Talente.
SILMO d’Or Jury-Präsident Mathieu Lehanneur betonte in seiner Vorrede, dass die SILMO trotz den aktuellen, wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa sehr gut positioniert ist. Auf der diesjährigen SILMO wurden 160 neue Aussteller aus allen Teilen der Welt begrüsst. Die SILMO will aber auch mit einer neuen Messe in Istanbul ihre Internationalität unter Beweis stellen. Lehanneur lud die Gäste dazu ein, diesen Messestandort vom 11.-14. Dezember 2014 als Brücke zwischen dem asiatischen und europäischen Markt zu nutzen.
SILMO d’Or Gala 2014 – Video
Die internationale Jury, bestehend aus Journalisten, stimmte über die aus deren Sicht interessantesten Produkte in den Kategorien Sportbrillen, Kinderbrillen, Vergrößernde Sehhilfen, Technische Innovationen, Geräte und Ausrüstung, Brillengläser, Sonnenbrillen und Korrektionsfassungen ab.
Und die diesjährigen SILMO d’Or ergingen an…
Am Abend wurden die SILMO d’Or feierlich vom Vorsitzenden der Jury, dem Bildhauer und Designer Pablo Reinoso, an die Sieger verliehen. Diesjährig durften sich folgende Preisträger freuen: Caroline Abram mit der Kinderbrille 5+5=10 von Tête à Lunettes, bollé mit der Sportbrille Coverage, Telorion mit der vergrößernden Software Telorion Zoom, Morgenrot Eyewear mit der 3D-Druck Brille Morgenrot SC3, Activisu mit der Demonstrationssoftware Deep Lights, BBRG mit dem Gleitsichtglas Sirius Plus, Masunaga mit der Sonnenbrille Campanule K 18, Lucas de Staël mit der Korrektionsbrille Stratus und Piero Massaro mit der Korrektionsbrille PM415.
SILMO d’Or Gala 2014 – Impressionen
Neun SILMO d’Or, neun einzigartige Produkte
Die neun SILMO d’Or Gewinner von 2014
Kategorie „Kinder“
„5+5=10 von Tête à Lunettes“
Firmeneigentümerin und Designerin Caroline Abram
Caroline Abram gründete vor 17 Jahren ihr Unternehmen Filaoparis und wurde ursprünglich durch Schmuck und anschliessend mit ihren bunten Fertiglesebrillen, die mit schmuckartigen Ketten um den Hals getragen werden rasch bekannt. Im Jahr 2007 designte sie ihre erste Brillenkollektion. Eine reine Damenkollektion – sehr feminin und farbenfroh. „Viele Optiker waren damals sehr konservativ und ignorierten was die Konsumentinnen eigentlich wollten – nämlich Cateye-Style und bunt. Und genau mit diesen Designs habe ich am Markt Fuss gefasst und jedes Jahr mit neuen Formen und Farben meine Kollektion erweitert. Meine Modelle wirken außerdem wie ein Facelift. Sie sind am äußeren Rand nach oben hin betont“, erklärt Caroline Abram.
In den letzten Jahren wurde Abram immer wieder gefragt, warum sie nicht auch Brillen für Kinder designt. Letzes Jahr war es dann soweit. „Sie sind verspielt und natürlich farbenfroh. Die Modelle sind jenen der Erwachsenen nachempfunden. Aber eigentlich ist mein Weg umgekehrt. Es ist nämlich so, dass es meine Kinderbrillen auch für Erwachsene gibt. So können die Eltern den Style ihrer Kinder tragen und verspielt bleiben“, so Abram. Mit der SILMO d’Or Siegerbrille 5+5=10 von Tête à Lunettes ist ihr das eindeutig gelungen.
Caroline Abram im Web: www.carolineabram.com
Kategorie „Sportbrillen“
„Coverage – Kinderkollektion“
Emmanuel Hannebicque, Harald Belyus (optikum) und Gernot Trebsche
Bollé, bekannt für qualitativ hochwertigsten Sonnen- und Schutzbrillen war diesjährig gleich zwei mal für den SILMO d’Or nominiert. Zum einen mit der optischen Korrektionsverglasung der Shield-Brille 6th sense und zum anderem mit der Kinderschutzbrille Coverage aus der Serie bollé Sport Protective.
Der französische Basketballspieler und bollé Testimonial Tony Parker wurde im Jahr 2013 zum „Sportsman of the Year“ gekürt. Seine Bekanntheit setzt er unter anderem für den adäquaten Augenschutz von Kindern ein. Parker plädiert dafür, dass Kinder beim Sport nicht ihre Alltagsbrille tragen, sondern eine Schutzbrille mit der aktuellen Brillenkorrektur. Sein Credo: Junge Sportler, welche eine Korrektionsbrillen benötigen, müssen vollkommen geschützt sein. Nur so können sie sich auf das Spiel konzentrieren und es voll genießen.
„In Deutschland werden alleine beim Schulsport jährlich 11.000 Augenverletzungen registriert. Wir haben deshalb unsere Erfahrungen beim industriellen Augenschutz mit unserem Know-How in der Anfertigung von Sportbrillen kombiniert. Das Ergebnis sind unsere bollé Sport Protective Schutzbrillen. Sie entsprechen nicht nur der europäischen Norm EN 166, sondern auch der strengen ASTM F803 Norm. Letztere ist weltweit die einzige Norm, bei der Sportbrillen unter realen Bedingungen getestet werden. Die Erfüllung dieser Normen wird im unabhängigen Labor Certottica geprüft“ berichtet Gernot Trebsche, Managing Director GER/AUT und Sales Director EMEA Eyewear.
Die bollé Sport Protective ist in fünf Formen und mehreren Farben erhältlich. „Die Zertifizierung wird sowohl bei den Planscheiben als auch bei den Korrektionsbrillen gut sichtbar am oberen Scheibenrand eingraviert“, ergänzt Global Rx Manager Emmanuel Hannebicque.
Bollé im Web: www.bolle-europe.de
Kategorie „Vergrößernde Sehhilfen„
„Telorion Zoom“
Telorion CCO Thibault Péant
Telorion Zoom ist eine Software, die einige Android Smartphones mit einer stark vergrößerten Menüführung ausstattet. Mit der SILMO d’Or prämierten Software klappt Kontakte verwalten, telefonieren, Bücher lesen, Wecker stellen, SMS schreiben und Emails tippen dank der Vergrößerung selbst bei starken Sehschwächen. Darüber hinaus verwaltet die Software mit ihrer großen Schrift auch die Musiksammlung.
„Das Beste ist jedoch die Möglichkeit eben fotografierte Texte vergrößert am Smartphone darzustellen. Auch invertiert. Und wenn die Müdigkeit zuschlägt, liest einem die Software auch den Text vor“, erklärt Chief Commercial Officer Thibault Péant.
Die Vergrößerung ist clever durch responsive Technik gelöst. Wie bei der Darstellung von Website für mobile Geräte, werden die Wörter vergrößert aber ohne horizontalen Scroll dargestellt. Die Zeilen werden umgebrochen. Optiker können entweder das Smartphone samt Software bzw. nur die Software selbst verkaufen oder bekommen bei der Vermittlung eine Provision vom Hersteller.
Telorion im Web: www.telorion.com
Kategorie „Technologische Fassungsinnovationen“
„Morgenrot SC3“
Joachim Bischoff, Präsident
Joachim Bischoff ist bereits seit 1978 in der Brillenbranche tätig. Im Jahr 1983 hat er sich mit seiner eigenen Brillenfirma selbständig gemacht. Zuerst nur als Lieferant. „Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich Talent für Design habe“, berichtet Bischoff. „Seit den 90er Jahren habe ich meine eigene Kollektion, mir hat aber nie gefallen, dass die Möglichkeiten beim Design eingeschränkt sind. Die am Markt befindlichen 3D-Druck Brillen sehen wiederum wie normale Brillen aus. Vor einem Jahr habe ich dann einen Kontakt zu einem 3D-Druck Unternehmen erhalten. Ganz in der Nähe unseres Unternehmens. Die Qualität des Drucks war toll und es haben sich mir ungeahnte Designmöglichkeiten eröffnet“, so Bischoff.
Die von Bischoff im 3D-Druck hergestellten Fassungen haben in der Kategorie technische Fassungsinnovationen den SILMO d’Or erhalten. Die Jury dürfte vor allem die Vielfältigkeit der SC3 beeindruckt haben. So kann mittels einem Magneten auf die „Grundfront“ unterschiedliche Designs befestigt werden. Eine rasche und unkomplizierte Designänderung. Als weiteres Feature steht eine Front mit Sonnengläser zur Verfügung, die an der Front aufgebracht werden.
Clever ist auch die schraubenlose Scharnierlösung. Der Bügel wird 180 Grad verkehrt von vorne eingeklickt und dann durch den Glasring nach hinten gebogen.
Morgenrot im Web: www.morgenrot-eyewear.de
Kategorie „Geräte und Ausrüstung“
„Deep Lights by Activisu“
Nicolas Karakostopoulos, Executive Vice President, Interactif Visuel Système
Die anschauliche Demonstration unterschiedlicher Glasqualitäten ist im Kundengespräch sehr hilfreich. Deep Lights von Activisu ist ein Tool mit dem man die Transmission unterschiedlicher Brillengläser bildlich darstellen kann.
„Das kleine und handliche Tool zum Messen der Brillengläser ist über ein eigenes WLAN mit einer Steuerschnittstelle verbunden. Die Ergebnisse können auf jeden Screen im Geschäft ohne der Installation einer App mittel Browserzugriff dargestellt werden“, erklärt Executive Vice President Nicolas Karakostopoulos. „Die Idee dahinter ist, dem Kunden die Performance der eigenen Brillengläser im Vergleich zu den modernen am Markt befindlichen Produkte zu demonstrieren.“
Das mit dem diesjährigen SILMO d’Or ausgezeichnete Tool unterscheidet unter anderem zwischen „gutem“ und „schädlichem“ sichtbaren Blaulicht. Die Messgenauigkeit wird auch durch die Berücksichtigung der Scheitelbrechwerte gewährleistet.
Activisu im Web: www.activisu.com
Kategorie „Brillengläser“
„Sirius Plus“
Sirius Plus mit dem Label Origine France Garantie
Der französische Brillenglashersteller BBRG war als einziger Kandidat in der Kategorie Brillengläser nominiert und somit ein Fixstarter für einen SILMO d’Or für 2014. Mit dem prämierten Produkt „Sirius Plus“ bietet BBRG eine bessere Stabilisierung und einen breitere Sehbereiche in der Mitteldistanzzone. „Die Vergrösserung des Mittelbereichs geht jedoch nicht zu Lasten der anderen Sehbereiche des Gleitsichtglases“, so der Hersteller.
Mit dem Label „Origine France Garantie“ unterstricht BBGR seinen Anspruch auf Innovation made in France. Die Augenoptiker sollen Gleitsichtgläser liefern können, die den Stempel „unbeschwert“ tragen. „Die Träger von Sirius Plus profitieren von einer besseren visuellen Qualität und einem neuen Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Sehbereichen“, verspricht BBGR. „Unabhängig von der Entfernung des angeblickten Objekts, findet der Träger eine komfortable Zone vor.“
Sirius Plus ist zudem auch als individuell optimiertes Gleitsichtglas unter dem Namen Sirius Plus Mio verfügbar.
BBGR im Web: www.bbgr.com
Kategorie „Sonnenbrillen“
„Campanule K 18“
Yasunori Masunaga (Eigentümer und Geschäftsführer)
Der japanische Traditionsbetrieb Masunaga wurde bereits im Vorjahr mit einem SILMO d’Or für die aus Bambus und Gold gefertigte Masunaga GMS Limited 2013 ausgezeichnet. „Die Gewinnerbrille des Vorjahres wurde in den letzten Monaten breitentauglich weiterentwickelt. Für jene, die sich dieses Modell in einer anderen Preisklasse wünschen, wurde die Brille auch mit den Werkstoffen Acetat und Titan hergestellt“, berichtet Karin Luks vom Schweizer Vertrieb.
Auch diesjährig wurde die außerordentliche Qualität des japanischen Traditionsbetriebes mit einem SILMO d’Or gewürdigt. Das Modell „Campanule K 18“ ist ein minimalistisches und zeitloses Modell. Wie bei der Masunaga GMS Limited kommt für den Scharnieransatz und die Biegezone hochwertigstes Titan zum Einsatz. Der restliche Bügel besteht aus 18 Karat purem Gold. „Masunaga hat eine einzigartige Technik entwickelt, um Titan mit Gold dauerhaft zu verbinden“, so Luks.
Masunaga im Web: www.masunaga1905.com
Kategorie „Korrektionsfassungen“
„Stratus“
Designer Lucas de Staël von Holstein trägt die mit dem SILMO d’Or ausgezeichnete Brille „Stratus“
Lucas de Staël hat mit seiner Modellreihe „Stratus“ einen modernen Art-Deco- Stil kreiert und sich damit die Zustimmung der SILMO d’Or Jury gesichert. Die Stratus Brillenmodelle kombiniert drei wertige Materialien: echtes Gestein, hochflexibles Stainless Steel und Leder.
„Zur Gewinnung des Gesteins bringen wir an den von uns gewünschten Strukturen eine dünne Epoxidharzschicht auf. Nach dem Aushärten ziehen wir diese ab und haben in Folge eine extrem dünne und sogar flexible Gesteinsschicht mit der wir unsere Modellreihe Stratus versehen. Als Grundsubstanz dient Edelstahl und auf der Innenseite der Bügel ist Leder angebracht, was der Brille eine tolle Haptik verleiht“, erzählt Lucas de Staël.
Die Stratus Serie ist in neun Formen und mit drei verschiedenen Farbsteinen – dunkles Granit, irisierendes Schiefer und vulkanischer Schiefer – erhältlich.
Lucas de Staël im Web: www.undostrial.com
Kategorie „Spezialpreis der Jury“
„PM415“
Brillendesigner Piero Massaro
Der sizilianische Brillendesigner Piero Massaro hat mit seinem Brillendesign PM415 den Spezialpreis der Jury und damit einen SILMO D’Or erhalten. „Piero Massaro bietet keine Konzernkollektion. Ganz im Gegenteil – alle Modelle sind innerhalb der Farben auf jeweils 100 Stück limitiert“, so Account Manager Christian Dolle, welcher neben Deutschland auch für den Kontakt zu den Optikern in Österreich zuständig ist. „Die Modelle sind von der sizilianischen Heimat von Massaro inspiriert. Die Farben und Formen spiegeln die Natur und das Meer wieder.“
Erwähnenswert ist die Montage der Bügeln an das Mittelteil. Sie werden mit einem cleveren System eingesteckt und durch eine 90 Grad Drehung arretiert.
Piero Massaro im Web: www.pieromassaro.it
Redakteure (Text, Fotos & Video): Harald Belyus & Günther Derx