Im Rahmen der diesjährigen SILMO Paris lud Silhouette zur feel LITE show STYLE in das im Jahr 1912 im Art déco Stil erbaute Haus der Fondation Henri Cartier-Bresson im 14. Pariser Arrondissement ein. Die schlichte und dennoch elegante Architektur des Hauses nebst den darin ausgestellten fotografischen Meisterwerken von Henri Cartier-Bresson waren gemäß der minimalistischen Firmenphilosophie von Silhouette ausgezeichnet für die abendliche Präsentation der zukünftigen Ausrichtung und Firmenphilosophie des Konzerns gewählt.
Perfektion und Minimalismus
Gleich vorweg – der zukünftige Kurs von Silhouette wird unverändert in Richtung Leichtigkeit beibehalten. Weiterhin will Silhouette sich dem luxuriösen Understatement beim guten Sehen widmen. Unmittelbar kommt einem dabei das folgende Wortspiel in den Sinn: Wenn bei Silhouette überhaupt etwas Gewicht bekommt, so ist es ein "eleganter Minimalismus".
Passend dazu zitierte Brand Director Christian Hafner den berühmten Dichter und Philosophen Antoine de Saint-Exupéry mit den Worten Perfektion ist nicht erreicht, wenn nichts mehr hinzuzufügen ist, sondern wenn nichts mehr wegzunehmen ist und verwies auf die gegenwärtig und zukünftig exakt darauf ausgerichtete Strategie von Silhouette. "Die Kommunikation zum Konsumenten startet im Januar 2013 mit verschiedenen, mitunter auch überraschenden Aktivitäten, die Brillenträger direkt ansprechen und den Optiker bei der Kundengewinnung unterstützen", so Hafner.
Schlichtheit und Eleganz
Im weiteren gab Caroline Issa – Publizistin und Fashion Director vom in Großbritannien vierteljährlich erscheinenden TANK Magazine – der anwesenden, internationalen Fachpresse ihre Sichtweise über Minimalismus mit Blick auf Kunst, Architektur, Mode und Gegenwartskunde. So sieht Caroline Issa den Minimalismus als ein wesentliches Grundprinzip von Design und veranschaulichte diese Behauptung mit der Schlankheit des seit vielen Jahren nahezu unveränderten Chanel 5 Flacon. Der Trend zum Minimalismus ist auch bei der Gestaltung von Logo’s zu finden. Ein typisches Beispiel dafür ist die Reduzierung des Starbucks Logos auf das wesentliche Element im Verlauf der letzten Jahre. Am Anfang war die Sirene noch komplett und detailliert zu sehen. In der zweiten Version war die Grafik bereits reduzierter. In der Version ab 1992 ist nur mehr der Oberkörper zu sehen. Seit 2011 wird der umlaufende Firmenwortlaut weggelassen und der Oberkörper der mittlerweile bekannten Sirene bildet alleine das Firmenlogo.
Auch Modeikonen wie Audrey Hepburn und Jacky O. hatten ihren Kleidungsstil im Minimalismus gefunden. Dieser Fashion-Minimalismus findet sich in vielen hochwertigen Kollektionen internationaler Stardesigner, wie zum Beispiel Salvatore Ferragamo’s glattes, weißes Design. Aber auch bei Calvin Klein, Jil Sander und Alexander Wang sind die Kollektionen auf das Wesentliche konzentriert. Caroline Issa beschrieb die Strategie dieser Designer mit einem über die Jahre hindurch gleichbleibenden Minimalismus in Kombination mit saisonalen Akzenten. Minimalismus ist eine absolut zeitlose Erscheinung.
Diese noble Form von Minimalismus macht ebenso vor der Möbelwelt und Architektur nicht Halt. Beste Beispiele dafür sind der 1923 entstandene Berlin Sessel, Skulpturen von Barbara Hepworth oder Gebäude wie die Oper in Beijing. Dieses Operngebäude wird zum Beispiel von seiner schlichten ovalen Form dominiert. Man kann seiner Phantasie freien Lauf lassen, wenn man dieses Gebäude betrachtet. Ebenso in schlichten Zügen präsentiert sich das New Museum of Contemporary Art in New York. Es steigt wie gleichmäßig gestapelte Schachteln ohne jede Verzierung in die Höhe. Minimalismus kann aber auch provozieren. Etwa wenn Jacken oder Sandalen transparent, nahezu unsichtbar werden. Und die Idee von Unsichtbarkeit und Leichtigkeit ist bereits in der Natur zu beobachten. Minimalismus kann in der Natur eine überaus lebenswichtige Funktion haben. Die Natur versteht eben, dass weniger mehr ist. Caroline Issa verwies in diesem Zusammenhang auf die extreme Festigkeit von Spinnennetzen und Fliegenflügel hin. Besonders im Sportbereich ist Leichtigkeit eine Vision. So hat das Asphalt Spot Project ein durchsichtiges, wunderschön klares Snowboard produziert.
Nerd-Look ist Vergangenheit
Silhouette Miteigentümer und Co-Vorstand Arnold Schmied präsentierte anschließend der Fachpresse seine Vision über die Zukunft der Brille. Er bemängelte die internationale Modegewichtung zum ewig gestrigen Nerd-Stil. Gepaart mit den negativen Meldungen zur weltwirtschaftlichen Lage, bekäme man einen negativen Ausblick und damit eine Gewichtung in Richtung eines Super-Nerd-Typen. Einem Typ Mensch, welcher die Meinung vertritt, dass früher alles besser gewesen wäre.
In Wahrheit ist der Konsument mit dieser Einstellung und dem dazu passenden Nerd-Look bereits überladen. Die Zukunft gehört feinen, visuellen Ästhetikkomponenten. "Nein, ich glaube nicht, dass eine schwere Fassung im Gesicht der Brillenträger der Zukunftstrend ist", unterstrich Schmied. "Wer will schon einen schweren Mantel, wenn er stattdessen einen leichten Mantel aus Kashmir oder aus einem modernen Funktionsstoff haben kann. Analog dazu soll das Gesicht mit einer Brille offen bleiben. Wir investieren in den Trend, den wir als die Zukunft sehen. Es folgt nun die Post-Nerd-Ära."
Die Pariser feel LITE show STYLE zelebrierte somit die minimalistische Zukunft der Brillenmode aus Sicht des Silhouette Brillenkonzerns. Das Credo: "Nicht Retro, nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft der Brille ist die Ausrichtung von Silhouette."
