Hilfe für jeden Augenblick!

Klimaanlagen, Bildschirmarbeit oder Rauch setzen unseren Augen täglich zu. Immer mehr Menschen klagen über trockene, brennende und gerötete Augen. Kontaktlinsenträger leiden meist stärker und haben oft das Bedürfnis ihre Augen zu befeuchten und zu erfrischen. Die meisten Augentropfen zur Nachbenetzung wirken nur kurzfristig und müssen in kurzen Abständen immer wieder angewendet werden. Bei Trockenheitsgefühl am Auge haben sich deshalb heute Produkte mit Hyaluronsäure, die eine hohe Viskosität aufweisen und deshalb eine verlängerte Verweildauer am Auge besitzen, durchgesetzt.

Ein Mangel an Tränenflüssigkeit oder eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms können zu einem trockenen Auge mit seinen unangenehmen Symptomen wie Brennen, Kratzen und Fremdkörpergefühl führen. Die Augenoberfläche ist hier ungenügend befeuchtet, der Tränenfilm überzieht das Auge nicht mehr komplett in einem gleichmässigen Film. Hier kommen Tränenersatzmittel oder Augenerfrischungstropfen zum Einsatz, die die natürliche Tränenflüssigkeit substituieren und somit ein reizfreies Gleiten der Lider über die Augenoberfläche wieder ermöglichen.

Drei Schichten bilden den Tränenfilm

Nach klassischer Auffassung ist der schützende Tränenfilm, der die Oberfläche des Auges überzieht, aus drei Schichten aufgebaut:

  • Lipidschicht: Diese äusserste Schicht enthält Fette, die den Tränenfilm vor Verdunstung schützen.
  • Wässrige Schicht: Die mittlere, wässrige Schicht enthält neben Nährstoffen und Sauerstoff auch körpereigene Abwehrstoffe gegen Infektionen. Die wässrige Schicht dient somit der wichtigen Versorgung der Hornhaut mit Nährstoffen, Abtransport von Stoffwechselprodukten und der Abwehr von Krankheitserregern.
  • Muzinschicht: Als innerste Schicht des Tränenfilms sorgt sie für sein Anhaften an der Augenoberfläche und glättet das Epithel, das die äusserste Schicht der Hornhaut darstellt.

Wenn der schützende Tränenfilm gestört ist

Das „Trockene Auge“ kann eine Störung einer der drei Schichten des Tränenfilms sein. Die Ursachen hierfür können vielfältiger, endogener oder exogener Natur sein. Quantitäts- oder Qualitätsmängel stehen in Vordergrund, auch allergen-bedingte oder entzündliche Veränderungen kommen ebenfalls vor. Tränenfilmstörungen können in Lid- oder Bindehautanomalien sowie im Tragen von Kontaktlinsen ihre Ursache haben. Lokale Entzündungen wie z.B. eine Lidrandentzündung oder generalisierte Entzündungen wie z.B. Rheuma können den Aufbau des Tränenfilm beeinträchtigen. Zu einer Störung der wässrigen Schicht kann es u. a. durch Autoimmunerkrankungen und durch Einnahme gewisser Medikamente kommen (siehe Kasten). Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle als mögliche Ursache. Virale und bakterielle Infektionen, chronische Konjunktivitis sowie Vitamin A Mangel können in einer Störungen Drüsenfunktion des Auges resultieren.

Äussere Einflüsse können die Beschwerden verstärken

Manche Umwelteinflüsse können die Symptome des trockenen Auges verstärken. Mangelnde Luftfeuchtigkeit, staubige, trockene Luft, Zugluft, Zigarettenrauch und überhitzte Räume sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Auch hohe Ozonwerte und starke UV-Einstrahlung können die Symptome verschlimmern. Daneben können Trinkgewohnheiten sowie bestimmte Tätigkeiten (z.B. Computerarbeit) einen (meist negativen) Einfluss auf das trockene Auge haben, denn durch den „starren“ Blick auf den Bildschirm blinzeln wir weniger häufig und das Auge wird seltener (deshalb weniger intensiv) mit der notwendigen Tränenflüssigkeit benetzt.

Symptome des trockenen Auges

  • Fremdkörper- oder Sandkorngefühl
  • Jucken, Kratzen, Reiben, Brennen, Stechen
  • Schmerzen, leichte Rötung
  • Vermehrte Schleimsekretion
  • Lichtempfindlichkeit
  • Druckgefühl, Schweregefühl der Lider
  • Verkrustung und Verklebung der Augen, besonders nach dem Aufwachen
  • Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
  • Vermehrtes Tränen der Augen

Medikamente können zu einem trockenen Auge führen

Verschiedene Medikamente zeigen unerwünschte Nebenwirkungen auf den Tränenfilm.

Arzneimittelgruppen

  • Anticholinergika
  • Trizyklische Antidepressiva
  • Antihistaminika
  • Neuroleptika
  • Betablocker

Diverses

  • Isotretinoin
  • Methyldopa
  • Morphin
  • Oestrogene (orale Kontrazeptiva, „Die Pille“)

Paradox erscheint, dass ein zu trockenes Auge zu einer übermässigen Tränenproduktion neigt: Das Auge versucht die fehlende Tränenflüssigkeit durch eine Überproduktion an wässriger Phase auszugleichen um so ein sanftes Gleiten der Augenlider über das Auge zu gewährleisten. Man spricht hier auch häufig von "Reizsekretion", dem Patienten laufen dann wörtlich "die Augen über" – ohne dass die Augenoberfläche optimal benetzt wäre.

Die adäquate Therapie ist ein Muss

Jedes trockene Auge sollte behandelt werden. Geschieht dies nicht, können langfristig Oberflächendefekte, chronisch rote Augen und auch Infektionen die Folge sein. Ziel einer Therapie ist es, die Symptome zu lindern und eine Normalisierung der Augenoberfläche zu erreichen. Liegt eine massive Benetzungsstörung vor, ist ein Arztbesuch notwendig. Bei leichteren Beschwerden können Tränenersatzmittel bzw. Augenerfrischungstropfen zur Anwendung kommen.

Vasokonstriktoren sind keinesfalls indiziert!

Immer noch werden Augenpräparate mit Vasokonstriktoren („Weissmachern“) bei einem trockenen Auge angewendet. Hier gilt es, die Patienten aufzuklären. Mit diesen Mitteln werden lediglich die Symptome verschleiert, es handelt sich hier um keine ursächliche Therapie! Ohne Rücksprache mit dem behandelnden Augenarzt sollte die Anwendung dieser Präparate unbedingt unterbleiben, schwerwiegende Erkrankungen können so „verschleppt“ werden und dauerhafte Schäden am Auge hinterlassen.

Was man vorbeugend tun kann

  • Häufiges, bewusstes Blinzeln benetzt die Augen
  • Zugluft meiden, Gebläse im Auto nie auf das Gesicht richten
  • Klimaanlagenluft vermeiden
  • Während der Bildschirmarbeit immer wieder regelmässig Pausen machen und den Blick entspannt in die „Ferne schweifen“ lassen
  • Rauchige Räume meiden
  • Während der Heizperiode für genügend Luftfeuchtigkeit sorgen

Die Viskosität macht es aus

In der Therapie der Symptome des trockenen Auges und haben sich Tränenersatzmittel bzw. Augenerfrischungstropfen bewährt. Diese sollten in ihrer Zusammensetzung dem natürlichen Tränenfilm möglichst ähnlich sein, damit sie gut verträglich sind. Präparate mit einer niedrigen Viskosität haben in der Regel eine kurze Verweildauer auf dem Auge. Produkte, die als Wirkstoff zum Beispiel Polyvinylalkohol, Polyvidon oder Cellulosederivate enthalten, werden daher meist bei leichten Beschwerden des trockenen Auges angewendet. Wenn solche Präparate zur Linderung von schwereren Symptomen angewendet werden, müssen diese Augentropfen meist in geringen Abständen mehrmals täglich nachgetropft werden. Häufig verwenden die Patienten solche Produkte jedoch nicht genügend oft und die Symptome bleiben deshalb unter Umständen bestehen. Produkte, die die Substanzen Hyaluronsäure oder PEG (Polyethylenglycol) enthalten können im Gegensatz dazu eine höhere Viskosität aufweisen, und somit eine bessere Haftung und längere Verweildauer auf der Augenoberfläche ermöglichen. In den letzten Jahren haben sich Präparate mit Hyaluronsäure in unterschiedlichen Konzentrationen immer mehr durchgesetzt.

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist ein langkettiges Polymer, das aus zwei Grundbausteinen (D-Glukuronsäure und N-Acetylglucosamin) besteht. Diese Grundeinheit kann sich bis zu etwa 50.000 Mal wiederholen. Das Ausserordentliche an Hyaluronsäure ist ihr hohes Vermögen Wasser zu binden: 1g Hyaluronsäure kann bis zu sechs Liter Wasser binden.

Hyaluronsäure, eine körpereigene Substanz

Die Substanz Hyaluronsäure wurde 1934 im Glaskörper von Rinderaugen entdeckt. Daher leitet sich auch der Name ab: Das griechische Wort “hyalos“ bedeute Glas und die chemische Verbindung “Uronsäure“ stellt einen Teil des Grundgerüstes der Substanz dar. Als körpereigene Substanz kommt Hyaluronsäure auch im Bindegewebe unseres Körpers vor. Hyaluronsäure wurde früher in erster Linie aus Hahnenkämmen gewonnen. Heute wird sie häufig durch eine biosynthetische Produktion (mikrobiologische Fermentation durch Bakterien) produziert.

Vorteile von Hyaluronsäure und Polyethylenglycol

Hyaluronsäure ist nicht toxisch, nicht allergie-erzeugend und reizfrei für Schleimhäute. Durch die besonderen Eigenschaften der Hyaluronsäure wird eine lange Verweildauer der entsprechenden Lösung an der Augenoberfläche erreicht. So bildet sich ein stabiler Gleit- und Schutzfilm auf dem Auge, Trockenheits-Symptome werden effektiv und verträglich gelindert.

Auf Grund seiner viskositätserhöhenden Eigenschaften wird Hyaluronsäure nicht nur als Hauptwirkstoff in Benetzungslösungen für Augen eingesetzt, sondern auch in Kombination mit anderen Substanzen, z.B. PEG (Polyethylenglykol). Ebenso wie Hyaluronsäure wirkt auch PEG am Auge benetzend und hält die Oberfläche feucht, sie trägt deshalb ebenso zur Verbesserung der Stabilität des Tränenfilms bei. Das Zusammenspiel dieser beiden äusserst augenverträglichen und wirksamen Substanzen sichert ein lang anhaltendes Feuchtigkeitsgefühl am Auge, die Verweildauer der Inhaltsstoffe dieser Augentropfen an der Augenoberfläche ist durch ihre Kombination deutlich erhöht. Durch das Zusammenwirken der benetzenden Eigenschaft von Polyethylenglykol und der viskositätserhöhenden der Hyaluronsäure wird eine hohe Qualität bei der Benetzung der Augenoberfläche über einen langen Zeitraum erreicht – ohne die Sehschärfe zu beeinflussen (also ohne "Schleiersehen"), und ohne Verkrustungen am Auge.

Was kann empfohlen werden?

Wie schon gesagt kann ein Trockenheitsgefühl am Auge auch vom Alter des Patienten abhängig sein. Deshalb kann (und sollte) auch die jeweilige Therapieempfehlung altersgruppenabhängig individuell ausgesprochen werden:

blink refreshing
Für die "junge Generation" der bis etwa 30 Jährigen (ob Kontaktlinsenträger oder nicht), die gerade nach einem langen Besuch in der Disco, bei zu wenig Schlaf oder beim Sport Irritationen am Auge verspüren, ist blink™ refreshing als benetzende Augentropfen die richtige Wahl. Dieses Produkt bietet eine schnell und gut wirksame Benetzung der Oberfläche von müden Augen. Die Augenbeanspruchung dieser Altersgruppe ist durch einen aktiven Lebensstil geprägt, mit langen Wachzeiten (Schule, Studium), Sport, Veranstaltungen usw. Der Tränenfilm ist prinzipiell intakt, Beschwerden treten sporadisch auf und sind situationsbedingt. Hier ist eine schnell wirksame Benetzung und schnelle Linderung gefragt. PVA ist ein idealer Inhaltsstoff.

blink contacts
Die Patienten der Generation zwischen 30 und 50 Jahren (mit und ohne Sehhilfe bzw. Kontaktlinsen), die ihre Augen durch Computerarbeit, lange Autofahrten oder Klimaanlagen zusätzlich stark beanspruchen, haben einen veränderten Anspruch an Augentropfen: Sie können mit den beruhigenden blink™ contacts das Trockenheitsgefühl ihrer Augen ideal lindern. blink™ contacts ist die richtige Wahl für alle, die voll im Leben stehen. Augenbeschwerden können hier dauerhafter und hartnäckiger auftreten. Dem Lebensalter, 30-50 Jahre, entsprechend ist die wässrige Phase des Tränenfilms oft nicht mehr ganz intakt. Hier helfen anhaltend wirksame Augentropfen mit Hyaluronsäure die für Kontaktlinsenträger als auch für Brillenträger geeignet sind.

blink intensive
Als schützende Augentropfen bietet blink™ intensive mit der Kombination von PEG mit Hyaluronsäure besonders lang anhaltende Hilfe und intensiven Schutz für das angegriffene Auge. blink™ intensive ist ideal für alle, die verstärkt unter Trockenheitsgefühl und Irritationen am Auge leiden, einen durch einen veränderten Stoffwechsel oder Medikamenteneinnahme beeinträchtigten Tränenfilm aufweisen und über 50 Jahre alt sind. Die richtige Wahl für alle, die bereits vieles gesehen haben. Das auftretende Trockenheitsgefühl und Irritationen des Auges sind u.a. durch das höhere Lebensalter, 50+ und die dadurch bedingten körperlichen Umstellungen, z.B. hormoneller Natur bedingt. Hier helfen schützende Augentropfen, deren spezielle Wirkformel eine lang anhaltende Erleichterung bietet.

Wichtig: Kontaktlinsen sind bei allen diesen Präparaten kein Tabu: Alle diese Produkte sind auch für Kontaktlinsen-Träger sehr gut geeignet!

Zweimal täglich reicht!

Im Allgemeinen gilt: Je höher die Viskosität desto länger ist die Verweildauer des Präparates auf dem Auge. Augentropfen mit Hyaluronsäure bzw. Hyaluronsäure in Kombination mit PEG müssen daher deutlich weniger oft nachgetropft werden als Präparate mit niedriger Viskosität. In einer Studie mit hundert Patienten, die unter trockenen Augen litten, konnte gezeigt werden, dass die Anwendung von Augentropfen mit 0.15 % Hyaluronsäure nach 3 Wochen zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden führte. Die Applikation erfolgte hier zweimal täglich, was für die gute Compliance der Patienten förderlich war.

Richtige Anwendung von Augenpräparaten

Ein wesentlicher Faktor für die optimale Wirkung von Augentropfen ist ihre korrekte Anwendung. Zunächst sollten die Hände sauber und trocken sein. Der Kopf wird nach hinten gelehnt und das untere Lid sanft nach unten gezogen. Während der Blick nach oben gerichtet ist, werden durch Drücken der Flasche bzw. der Einmal-Ampulle ein oder zwei Tropfen in den Bindehautsack eingebracht. Dabei dürfen die Flasche bzw. die Ampulle nicht in Kontakt mit dem Auge kommen. Für Kontaktlinsenträger empfiehlt sich der Gebrauch von Einmal-Ampullen ohne Konservierungsmittel. Heute sind auch Augentropfen in Flaschen erhältlich, die ein Konservierungsmittel enthalten, das bei Kontakt mit Licht zerfällt. Somit sind diese Tropfen beim Kontakt mit dem Auge ebenfalls frei von Konservierungsstoffen.

Auch für Kontaktlinsenträger geeignet

Viele Kontaktlinsenträger kennen das Gefühl, als hätten sie anstelle von Linsen „Schmirgelpapier“ auf den Augen.
Bei jedem Lidschlag scheuert das Lid an der Augenoberfläche und der Kontaktlinse. Bei Kontaktlinsenträgern ist es besonders wichtig, zuerst abzuklären, ob die Linsen korrekt angepasst sind, sie entsprechend ihrer Tragedauer adäquat gepflegt werden, frei von Ablagerungen sind und die empfohlene Tragzeit eingehalten wird. Möchten Kontaktlinsenträger Augentropfen anwenden, müssen diese mit ihren Linsen(materialien) kompatibel sein. Beispielsweise wirken wasserhaltige Kontaktlinsen wie ein Schwamm: Sie können Wirkstoffe aufsaugen und später wieder (unkontrolliert) an das Auge abgeben.

Moderne Augentropfen, die Hyaluronsäure oder PEG in Kombination mit Hyaluronsäure enthalten, können meist bei allen Kontaktlinsen angewendet werden und spürbar das Tragen von Kontaktlinsen verbessern. Genauere Informationen hierzu sind auf den Gebrauchsinformationen zu finden.

Achtung:
Bei der Auswahl von jeweils zur individuellen Situation passenden Augentropfen gilt es zu bedenken, dass es nicht DIE Lösung gibt, also eine, die zu allen gereizten, trockenen Augen passen sollte, das Motto „One fits All“ klappt bei der Therapie von Augenirritationen genauso wenig wie beim Kleiderkauf! Jedes Auge mit seinen aktuellen Bedürfnissen und Befindlichkeitsstörungen bedarf einer gründlichen Anamnese, Untersuchung und einer individuellen Lösung.

Autorin:
Angela Ehmer, Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik

Universitätsaugenklinik Heidelberg
International Vision Correction Research Centre
Im Neuenheimer Feld 400
D-69120 Heidelberg

eMail: angela.ehmer@med.uni-heidelberg.de