Bei der LGO Tagung am 17. und 18. März 2023 stand, neben der Information zu berufspolitischen Inhalten durch Vertreter der Bundesinnung und dem Thema Myopiemanagement, vorrangig die Übergabe von Betrieben im Fokus der Vorträge.
Anthering befindet sich etwa neun Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Salzburg im Alpenvorland. Im dortigen Seminarhotel Ammershauser wurden die Fallstricke bei der Unternehmensnachfolge durch Dr. Stefan Märk, Professor an der FH Salzburg, anhand der Struktur eines klassischen Familienbetriebs aufgezeigt. So stehen die „Werte“ Familie, Unternehmen und Besitz in einem starken Spannungsfeld. Märk brachte plakative Beispiele aus seiner Praxis als Unternehmensberater und veranschaulichte die unterschiedlichen Interessen beteiligter Personen im Zuge der Übergabe eines Unternehmens.
Traditionelle Werte sind für die nachfolgende Generation wichtig
Für die Übernahme von Augenoptikbetrieben an die nächste Generation ist es auch sinnvoll zu verstehen, wie diese denkt. Prof. Dr. Bernhard Heinzlmaier ist seit über drei Jahrzehnten in der Jugendforschung tätig und zeigte die Zukunftswünsche der heranwachsenden Jugend. Neben der viel zitierten Work-Life-Balance ist der nachfolgenden Generation Sicherheit und Gesundheit das oberste Anliegen. Freizeit und Arbeit sollen gut ausbalanciert sein. Traditionen haben bei dieser Generation wieder einen höheren Stellenwert. Vom Staat erwartet man sich eine verlässliche Sozial- und Familienpolitik. Die Bereiche Arbeit, Freizeit und Familie wollen große Teile dieser Altersgruppe nicht vermischt sehen, betonte der Soziologe Heinzlmaier.
Positives Image des Berufs
Das öffentliche Image der Augenoptik und seine Auswirkungen auf die Nachwuchsproblematik zeigte Alma Hannig, Dozentin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, anhand von Beispielen der medialen Berichterstattung auf. Hannig wies in ihrem Vortrag darauf hin, wie wichtig ein gutes Image des Berufes für die Gewinnung eines qualifizierten Personals und in weiterer Folge von Unternehmensnachfolger ist.
Marcel Zischler erarbeitete in seinem Vortrag gemeinsam mit dem Auditorium im Rahmen einer Gruppenarbeit mögliche Kommunikationsstrategien zum Thema Myopiemanagement. Nach einem Brainstorming wurden konkrete Abläufe einer möglichen Aufklärung, Sensibilisierung und dem konkreten Angebot für den Kunde von vier Arbeitsgruppen präsentiert.
Neuer ÖGK Vertrag – insgesamt sehr positives Werk
Vertreter der Bundesinnung stellten Details zum neuen ÖGK Gesamtvertrag vor und unterstrichen die massiv positiven Änderungen für den Berufsstand, die unter anderem das Recht der Verordnung von Sehbehelfen für Personen am dem vollendeten 14. Lebensjahr durch Augenoptikermeister, Kontaktlinsenoptiker und Optometristen und die bundesweit einheitliche Tarife umfassen. Auch führt die verpflichtende Anwesenheit eines Augenoptikermeisters, Kontaktlinsenoptikers oder Optometristen zur Verordnung von Sehbehelfen zu einer Sicherstellung der Qualitätssicherung bei der Versorgung von ÖGK Versicherten.
Im Rahmen der LGO-Tagung wurde Martin Merkle wieder als Obmann gewählt. Zudem fand in Anthering auch die Tagung des MORS statt. Der MORS unterstützt jene Augenoptikerinnen und Augenoptiker, die eine Ausbildung zum Augenoptikermeister und Befähigungsprüfung Kontaktlinsenoptiker angehen wollen, mit einem zinsenlosen Darlehen, das zweckbestimmt für die Ausbildung bestimmt ist. Dieses Geldleihe muss zeitverzögert erst nach Beendigung der Ausbildung in individuell vereinbarten Raten zurückbezahlt werden. Kontakt und nähere Infos finden sich auf der Webseite vom MORS.
