Mehr als 40.000 Besucher und über 1.200 Aussteller zählte die Messeleitung in den drei Tagen am letzten Wochenende in Mailand. Das optikum hat auf der MIDO den Präsidenten der Messe, Giovanni Vitaloni, interviewt.
Welche Trends erwarten uns Ihrer Meinung nach 2024 in der Eyewear?
Giovanni Vitaloni: „Der größte Trend im Eyewear-Bereich findet sich im Thema Nachhaltigkeit. Die Konsumenten erwarten sich zunehmend eine vollkommene Transparenz wo und unter welchen Bedingungen ein Produkt hergestellt wird. Das betrifft selbstverständlich auch unsere Branche. Jede Brille hat auch ihren eigenen Fußabdruck, und die Kommunikation der dazugehörigen Fakten ist ein absolutes Muss in der kommenden Zeit. Auch nehmen Synergien zwischen unterschiedlichen Brands zu. Hinsichtlich der Trends bei Formen und Farben gibt es unterschiedliche Strömungen. Im Bereich der Acetatbrillen sind derzeit dickere und facettenreichere Styles angesagt. Bei den Farben hat Colorblocking die Designstudios erobert. Frohe Farben wie Grün, Orange oder Rot finden sich in vielen aktuellen Kollektionen. Dabei ist die Qualitat im Finish der Brillen ein extrem wichtiges Thema. Spannend ist auch, dass aktuell Googles- und Shield-Formen vom Sportbrillensektor die urbane Modewelt erobert.“
Welchen Stellenwert werden Messen in den kommenden 10 Jahren hinsichtlich der zunehmenden Digitalisierung der Branche haben?
Giovanni Vitaloni: „Die Digitalisierung wie wir sie aktuell erleben wurde wesentlich durch die Pandemie gepuscht. In diesem Zusammenhang ist es wichtig die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung zu verstehen. In meinem Bereich, als Experte einer internationalen Messe, erachte ich vor allem Bereiche wie Social Media als enorm wichtig. Die Notwendigkeit des physischen Kontakts zwischen Menschen darf dabei aber nicht außer Acht gelassen werden. Dieser ‚echte‘ Kontakt bleibt weiterhin wichtig. Hinsichtlich der Digitalisierung wird auch im Eyewear-Bereich der Einzug künstlicher Intelligenz einiges verändern. Bestimmte Abläufe werden noch rascher erfolgen. Auch braucht es vermehrt innovative, digitale Tools um die Bedürfnisse von Konsumenten zu befriedigen. Aber wie erwähnt wird der menschliche Kontakt und die sozialen Beziehungen, die auf einer Messe gepflegt werden weiterhin einen hohen Stellenwert innehaben. Es braucht also einen Mix aus Digitalisierung und analogen Abläufen.“
Welche nationalen Märkte spielen für die MIDO die wichtigste Rolle?
Giovanni Vitaloni: „Die MIDO ist tatsächlich eine der wichtigsten Messen in Italien. Die Teilnehmer kommen aus über 160 Staaten. Wichtige Player sind die USA, Kanada und Europa, allen voran die Märkte von Deutschland und Frankreich. Es sind aber auch Besucher von weit entfernten Märkten bei uns, wie beispielsweise aus Neuseeland, Fidschi und Südamerika. Überhaupt ist der Eyewear-Bereich der wichtigste Fashion Export Italiens, denn 90% aller erzeugten Brillen werden außerhalb Italiens verkauft.“
=> Die nächste MIDO findet vom 8. bis 10. Februar 2025 in Fieramilano Rho statt.
Infos zur MIDO
MIDO | MILANO EYEWEAR SHOW
Fieramilano Rho
Strada Statale del Sempione, 28
20017 Rho – Milano – Italy
Tel. +39 02 32673673
Web: www.mido.com
Email: mido@mido.it