Es gibt in unserer Branche dankenswerterweise mehrere Bereiche, in denen noch immer ordentliche Potenziale für Umsatzsteigerungen vorhanden sind. Abgesehen vom Dauerbrenner möglicher Steigerungen von Kontaktlinsenträgern, sind uns auf der opti 2022 die technisch enorm ausgefeilten Sportbrillen aufgefallen.
Viele der Industriepartner übernehmen dabei auch gleich die optische Verglasung mit der Refraktion des Kunden. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Lösungen sehen wirklich prima aus und das Thema Sportoptik beim Augenoptiker verdient aus unserer Sicht eine wesentlich stärkere Betrachtung als bisher. Voraussetzung für eine gut funktionierende RX-Sportbrille ist eine perfekte Brillenglasbestimmung. Und das ist gut so. Denn die Refraktion ist eine der absoluten Kernkompetenzen von Augenoptikern und Optometristen. Dadurch gelingt unserer Branche eine offensichtliche und perfekte Abgrenzung zum Sportfachhandel.
=> Zu den allgemeinen Trendeinschätzungen der Redaktion
JULBO
Bertrand Ragonneau-Flemming (Verkaufsleiter): „JULBO wird im Bike-Bereich noch aktiver als bereits bisher werden“
Nach coronabedingter Zwangspause ist man bei JULBO einfach nur froh, wieder da zu sein. „Egal wie es läuft, Hauptsache wir sind auf der Messe!“, verrät Verkaufsleiter Bertrand Ragonneau-Flemming mit einem Schmunzeln. Der Trend geht ganz klar zu den korrigierten Sportbrillen und hier will JULBO vor allem im Bike-Bereich aktiver werden. Die letzten Jahre habe man sich auf das Mountainbike fokussiert, jetzt rüstet JULBO beim Rennrad nach, so Ragonneau-Flemming.
Hat JULBO 2010 noch mit kleinem Programm begonnen, so ist zehn Jahre später 100 Prozent der Kollektion verglasbar. Die Brillengläser reichen von phototrop bis zu polarisierend, mit Kontrastverstärkung von glasklar bis ganz dunkel. Auch die Ästhetik kommt nicht zu kurz, wie man an der Verspiegelung der Brillen erkennen kann. Einiges getan hat sich auch am Standort von JULBO – so wurde etwa die Produktionsstätte komplett erneuert. 1,5 Millionen Euro wurden dabei investiert. „Es gibt enorm viel Potenzial, es ist noch nicht ausgeschöpft“, so der Verkaufsleiter.
LIGHTBIRD
Firmengründer Corrado Rosson hat mit dem QR-Code am Bügelende ein cleveres System bei Brillenverlust integriert
LIGHTBIRD präsentiert dieses Jahr gleich zwei Produktlinien: Light Social und Light Matter. Die Linie Light Social punktet mit frischeren Formen, die sehr markant ausgeprägt sind. Die Farben sind eher dunkel gehalten, das Schwarz dominiert und wird durch raffinierte Farbeffekte aufgelockert. Auch technisch hat sich LIGHTBIRD weiterentwickelt. Sehr dezent am Ende des Brillenbügels befindet sich der QR-Code – wenn man diesen mit dem Smartphone scannt, bekommt man die Seriennummer und gelangt direkt auf die Homepage. „Der QR-Code ist auch sehr hilfreich, falls die Brille verlorengehen sollte“, so Firmengründer Corrado Rosson.
Die zweite Produktlinie ist Light Matter. Hier trifft Aluminium auf Kunststoff. Die beiden Materialien verschmelzen regelrecht ineinander – berührt man den Bügel, so spürt man deutlich, dass ein fließender Übergang zwischen den Materialien herrscht. Die Nasenbügel können auch flexibel angepasst werden.
Österreich wird als Markt immer wichtiger. Und dabei waren es alles andere als leichte Bedingungen für LIGHTBIRD. Das Unternehmen ging 2019 an den Start, kurz danach kam die Pandemie – doch das alles hat LIGHTBIRD gut überstanden und blickt optimistisch in die Zukunft.
LOOK OCCHIALI
Silvia Boccardi (Zed Comm, PR) und Marco De Fina (Product & Marketing Management) zeigen italienische Brillenkreativität in neuen Farben und Formen
LOOK OCCHIALI setzt auch dieses Jahr stark auf Kreativität, die sich beispielsweise in den Modellen der Aurea Kollektion widerspiegelt. „Wir sind unabhängig und können daher machen, was wir wollen“, so Marco de Fina. Die Kollektion ist limitiert auf 300 Stück und unterscheidet sich in der Farbpalette je nach Form. Die eher eckigen Modelle sind geprägt durch gedeckte Farben, während die runden Modelle mit pastelligen Farben wie Rosa und Mint ins Auge stechen. Kreativität in Farben und Formen ist dem Unternehmen besonders wichtig. „Wir bekommen keine Vorgaben von irgendeinem Haus, deshalb können wir so viel experimentieren“, erklärt de Fina.
Auch die Kinder-Kollektion punktet mit einer breiten Farbpalette. So gibt es die Special Edition etwa in sechs leuchtenden Farben, inspiriert von den Farben des Regenbogens – sehr grell und sehr lebendig. Marco de Fina nennt die Kollektion daher liebevoll Rainbow Collection. „Kinder sind die Zukunft, wir wollen sie auf ihrem Weg begleiten“, berichtet de Fina sichtlich stolz.
LUNOR
PR-Managerin Annika Sommer präsentiert neue, hochwertige Hornfassungen
Als Messehighlight stellt PR-Managerin Annika Sommer die Hornfassung „B1 04“ vor, die im April 2022 auf den Markt gekommen ist. Erst 2021 hat LUNOR mit der Produktion von Fassungen mit einem für den Brillenhersteller völlig neuen Material begonnen – mit Horn. Bereits innerhalb kürzester Zeit hat sich diese neue Linie, die zunächst in drei Formen verfügbar war, als Volltreffer erwiesen: „Wir waren ehrlich überrascht über die Nachfrage, die Hornfassungen wurden uns nahezu aus den Händen gerissen“, erinnert sich Annika Sommer.
Eine Besonderheit dieser sehr hochwertigen Fassung ist die Verwendung eines funktionalen Nietscharniers, bisher ein typisches Merkmal insbesondere der Acetat-Fassungen, für die LUNOR ein sehr haltbares Doppelniet-Scharnier verwendet. Doch nicht nur die Horn-Fassung, auch das Drumherum ist hochwertig und liebevoll ausgeführt: Der Endkunde bekommt seine edle Fassung in einer großen Holz-Schatulle überreicht. Darin befindet sich ein Echtleder-Etui, bei Bedarf auch aus veganem Leder, mit der Brille darin. Zudem sind eine Pflegeanleitung, ein Putztuch sowie eine spezielle Pflegecreme beigefügt. Bei all dem wird bewusst auf Plastik verzichtet.
Ein Revival erlebt die „M5“, eine Fassung mit einer über 20-jährigen Geschichte in der Kollektion von LUNOR. Die Neuauflage wird nun in Eigenfertigung erzeugt, ist aus filigranem Edelstahl und weist viele kleine Details auf. Seit diesem Frühjahr gibt es zwei neue Formen, jeweils in den fünf Farben Silber, Silber mattiert, Schwarz mattiert, Gold mattiert und Gold glänzend.
MARKUS T
Sandra Rohrbeck (Marketing & Kommunikation) und Markus Temming (Geschäftsführer) präsentieren ihre Brillen mit Scharnieren, die ganz ohne Schrauben auskommen
Im Mittelpunkt des diesjährigen Messeauftritts bei der opti steht bei MARKUS T die neue Kollektion mit dem Namen MIO. Bügel, Brücke und Backen sind aus Titan, die Front ist aus dem bewährten Leichtkunststoff TMi gefertigt. MIO ist seit Januar auf dem Markt und präsentiert sich in 17 Fassungsformen, acht Front- und drei Bügelfarben. Die Elemente lassen sich untereinander kombinieren, ganz nach individuellem Wunsch und Geschmack.
Die dezent eingefärbten Fassungen bestechen insbesondere – wie alle Brillen aus dem Hause MARKUS T – durch ihr Leichtgewicht. Ebenfalls typisch für MARKUS T sind die Scharniere, die ganz ohne Schrauben auskommen, und die Langlebigkeit der verwendeten Materialien. „Ansatzpunkt beim Design waren Licht und positive Gefühle. Dinge, die wir wohl alle derzeit suchen und brauchen“, erklärt Sandra Rohrbeck, zuständig für Marketing und Kommunikation, mit einem Lächeln. Eine weitere Besonderheit sind die transluzenten Farben – das Licht scheint regelrecht mit dem Material zu spielen.
Nachhaltigkeit war und ist ein wichtiges Thema bei MARKUS T. So verwendet das kreative Team beim Inhouse-Färbeprozess „intelligente“ Farben, die nach Verwendung im Färbebehälter lediglich reines, glasklares Wasser hinterlassen. Für MIO wurde das innovative Unternehmen innerhalb kürzester Zeit mit den beiden Design-Preisen Red Dot Design Award und iF Design Award ausgezeichnet.
MEDICONSULT
Benjamin Günter (Sales Director Team Opticians) stellt den für das Myopiemanagement nützlichen MYAH vor
MEDICONSULT richtet seinen Fokus auf der opti ganz klar auf das aktuell für die Branche extrem wichtige Thema Myopiemanagement. Mit dem neuen Topographie-System MYAH ist die Vermessung der Augenlänge praktisch ein Kinderspiel. Kombiniert mit der Hornhauttopografie und zahlreichen weiteren Funktionen stellt das innovative System des MYAH auch ein passendes Dry Eye Management sicher.
Damit kann der MYAH helfen, Kinder und Jugendliche bei der Mypopie-Prävention optimal zu begleiten. MEDICONSULT Sales Director Benjam Günter fasst zusammen: „Damit ist für ein breites Publikum die Chance auf eine passende Therapie sichergestellt.“
MENICON
Manfred Margreiter (Gebietsleiter Westösterreich), Ellen Fries (Head of Marketing & Professional Service), Pierre Furmann (Gebietsleiter Ostösterreich) zeigen die Tageslinse Miru 1day im kompakten Flat-Pack-Blister
„Nehme ich heute meine Brille oder doch Kontaktlinsen? Das sollte für Endverbraucher mit einem abwechslungsreichen Lebensstil keine Entweder-Oder-Frage sein“, erklärt Ellen Fries. „Es kommt schließlich auf den Lifestyle und die Situation an. Die Tageslinse Miru 1day ist im kompakten Flat-Pack-Blister, übrigens der dünnste der Welt, eine allzeit griffbereite Begleiterin in der Handtasche oder Geldbörse. Dem Trend zur nachhaltigen Verpackung bleiben wir auch bei der umweltfreundlichen Box aus recyceltem Kunststoff treu“, erklärt Fries.
Die Miru 1day gibt es ferner in der Smart Touch™-Verpackung. Der einzigartige Blister stellt durch seine Form sicher, dass die Kontaktlinse immer mit der Außenseite nach oben liegt, sodass sie entnommen und aufgesetzt wird, ohne mit dem Finger die Innenseite zu berühren. Für jede verkaufte 30er-Box geht eine Spende an die Umweltschutzorganisation everwave.
„Augenoptiker sollten Kontaktlinsen als Chance für ein Zusatzgeschäft zur Brille sehen“, empfiehlt Fries. Für jene Optiker, die Kontaktlinsen verstärkt als Ergänzung zur Brille verkaufen möchten, bietet MENICON Schulungen an. „Durch konkrete Kommunikationsstrategien können Augenoptiker in der Beratung von Brillenträgern nämlich Kontaktlinsen leichter ins Gespräch bringen und dem Kunden aus einem handlichen Fitting-Book von MENICON mit den gängigsten Dioptrienwerten spontan und ungezwungen Testlinsen anbieten“, so Fries.
NEUBAU EYEWEAR
Celine Yazigi (Senior PR Managerin) erklärt, wie zukunftsorientiert NEUBAU EYEWEAR Design und Nachhaltigkeit kombiniert
„Join the sustainable Avantgart“ beschreibt die nachhaltige Markenphilosophie des Premium Eyewear Labels NEUBAU, das 2021 aus Silhouette ausgegliedert wurde und Kreativität mit Design verbindet. Sichergestellt wird die Premiumqualität auf jeden Fall mit nachhaltigen oder zumindest langlebigen Materialien, sowohl für die Produkte als auch die Nebenprodukte.
NATURAL3D, das 3D-Druckverfahren für die Brillenherstellung, basiert auf rein pflanzlichen Polymeren und durch die Produktionsart entsteht kein Abfall. Der verwendete Edelstahl hat wiederum einen sehr hohen Recyclinganteil. Bei der Auswahl der Zulieferer achtet NEUBAU darauf, dass diese auch die Qualitätsansprüche erfüllen. Ebenso in der Special Edition TRANSITION spiegelt sich die Nachhaltigkeit wider. Altes ablegen und Neues beginnen, der Wechsel von Nacht zu Tag steht im Fokus dieser Kollektion.
NIRVAN JAVAN
Nirvan Javan (Firmengründer und Designer) präsentiert Sonnenbrillen aus japanischem Acetat mit phototropen Brillengläsern in Grün, Violett und Goldtönen
NIRVAN JAVAN bleibt seiner Linie der letzten Jahre treu. Auch diesmal hat er eine pulsierende Großstadt in seine Kollektion einfließen lassen. Mit der Toronto Kollektion ließ er sich von einer der kosmopolitischsten Städte der Welt inspirieren. Das Motto von Toronto lautet „Diversität ist unsere Stärke“. Genau dieses Motto hat NIRVAN JAVAN in der Kollektion übernommen.
Die Diversität der Kollektion spiegelt sich in den Farben des Regenbogens wider. Phototrope Brillengläser in Grün, Violett und Goldtönen fügen sich in japanisches Acetat. Auch bei technischen Feinheiten wurde nicht gespart, so haben die Brillen etwa ein 7-zylindrisches Scharnier. „Es ist unsere hochwertigste Sonnenbrillenkollektion“, berichtet Firmengründer Nirvan Javan nicht ohne Stolz. Kleine Details wie etwa die Gravur der Zahl 6 am Bügelende, die für die Stadt Toronto steht, machen die Kollektion zu einem raffinierten Gesamtkunstwerk. „Wir wollen von Kollektion zu Kollektion immer mehr in die Tiefe gehen und Details der Städte in die Fassungen einfließen lassen“, so Nirvan Javan abschließend.
OCULUS
Thorsten Boss (Vertriebsleiter OCULUS), Thomas Schöchtner (NEUMED AG, Vertrieb Österreich) und Matthias Kirchhübel (Geschäftsführer OCULUS) berichten zum Myopia Master und Myopiemanagement
Thomas Schöchtner von der NEUMED AG ist lokaler Repräsentant und freut sich auf den Wiener OHI Myopie-Kongress am 11. Juni 2022. Am Kongress wird die Firma OCULUS den Myopia Master in Österreich vorstellen. „Der Myopia Master ist das einzige Gerät auf dem Markt, welches alle für das Myopiemanagement relevanten Daten, also Refraktion, Keratometrie und Biometrie, auf einer Plattform liefert. Somit ist gewährleistet, dass die Baseline- und die Follow-Up-Messungen aus einem System kommen und nicht stückwerkartig zusammengesetzt werden“, betont Thomas Schöchtner.
Die Messgenauigkeit ist ident wie die bei Systemen, die im chirurgischen Bereich zum Einsatz kommen. Darüber hinaus berichtet Schöchtner, dass der OCULUS Myopia Master derzeit das einzige System ist, welches in der Normdatenbank Subgruppen unterschiedlicher Ethnien berücksichtigt und somit auch über Daten speziell für kaukasische Personen verfügt.
Auf einen weiteren Meilenstein weist Vertriebsleiter Thorsten Boss hin. So ist die kleine Refraktionseinheit PICO bei über 2.500 Auslieferung angekommen. Eine Stückzahl, auf die man bei OCULUS schon ein wenig stolz ist.
OPTIMA PHARMA
Michael Kroll (Geschäftsführung), Clizia Savoia (Marketing) und Stefan Kroll (Geschäftsführer) präsentieren die klimaneutral hergestellte LipoNit® Familie
Bei OPTIMA PHARMA berichtet Geschäftsführer Stefan Kroll über Neuerungen und Bewährtes. „Das für Optiker und Optometristen exklusive LipoNit® Sortiment ist zum Management trockener Augen für Kontaktlinsenkunden als auch für Personen, die lange am Computer-Arbeitsplatz tätig sind verfügbar. Darüber hinaus wurde das Sortiment um das exklusiv für Hörakustiker erhältliche LipoNit® Ohrenspray erweitert. Mit diesen Produkten kann – in Kombination mit der Expertise der Augenoptiker und Hörakustiker – die Kundenbindung gesteigert und Besuchsfrequenz erhöht werden“, erklärt Stefan Kroll.
„Beim Verkauf der LipoNit® Produkte können Augenoptiker und Hörakustiker ein ruhiges Gewissen haben, denn die bei der Erzeugung der klinisch getesteten Augenprodukte entstehenden Emissionen werden durch Emissionszertifikate ausgeglichen“, so Kroll.
OTTIKO / SAFILENS
Robert Ruiner (ottiko Geschäftsführer) und Michael Grasmück (Verkaufsdirektor SAFILENS D.A.CH.) stellen die Kontaktlinse DELIVERY TYRO vor
Am Stand der MPG&E treffen wir Michael Grasmück und Robert Ruiner. Sie berichten über die ersten Ergebnisse und Anwendererfahrungen mit der neuen Kontaktlinse DELIVERY TYRO. Es handelt sich dabei um die weltweit erste Kontaktlinse, die kontinuierlich den Wirkstoff Lachryceuticals® über die Tränenflüssigkeit an den vorderen Abschnitt des Auges abgibt.
Der Wirkstoff wird zu Dopamin synthetisiert und bewirkt eine Normalisierung der Augenentwicklung. Die Wirkstoffabgabe über die Kontaktlinse garantiert eine gleichmäßige Versorgung mit dem Wirkstoff. Erste Inhouse-Daten einer Marktanalyse mit über 100 Trägern geben den Ausblick, dass die Reduktion der Myopieprogression möglicherweise sogar höher als mit anderen Maßnahmen ist. Eine zur Marktanalyse parallel durchgeführte klinische Studie der Fondazione Banca degli Occhi del Veneto wird im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Die DELIVERY TYRO wird auch am Myopie-Kongress der OHI am 11. Juni 2022 vorgestellt.