Die Anwendung unterschiedlicher Testverfahren sind in der Augenoptik und Optometrie unerlässlich. Andreas Berke hat gängige Tests und Funktionsprüfungen in einem neu erschienen Heft zusammengefasst.
Die WHO definiert den Begriff Screening als ein aktives Bemühen, Krankheiten oder Frühstadien von Krankheiten bei Personen zu finden, von denen angenommen wird oder die von sich selbst annehmen, dass sie gesund sind. Wie sich gerade aktuell im Zuge der CoVID-19 Epidemie zeigt, ist eine rechtzeitige Erkennung pathologischer Zustände von hoher Bedeutung. Gesundheitsberufen – wie jenem des Augenoptikers oder Optometristen – sind in diesem Zusammenhang eine wesentliche Stütze der Gesellschaft.
So kam das deutsche Bundesverfassungsgericht bereits am 7. August 2000 (1 BvR 254/99) zur Erkenntnis, dass die Augendruckmessung mittels Noncontact-Tonometer sowie automatische Gesichtsfeldprüfungen für Augenoptiker zulässig seien. Damit wurde ein früheres Urteil vom deutschen Bundesgerichtshof aufgehoben. In der Urteilsbegründung begründete das deutsche Bundesverfassungsgericht, dass die vom Optiker festgestellten Indizien manchen Personen erstmals einen Anlass gaben sich von einem Augenarzt untersuchen zu lassen.
Allgemeine Grundlagen des Screenings
Berke beschreibt im ersten Teil des Skriptums die Bedeutung des Screenings im Gesundheitswesen, deren Anforderungen und Grundlagen. Des Weiteren wird die Sensitivität und Spezifität von Tests erläutert. Letztendlich werden auch rechtliche Aspekte angeführt. Letztere basieren vorwiegend auf die bereits weiter oben beschriebenen deutschen Gerichtsurteile.
Optometrische Screeningteste
Das Aufgabengebiet der Augenoptiker und Optometristen umfasst bei der Brillenglasbestimmung und Kontaktlinsenanpassung ein weites Spektrum an unterschiedlichen Testanordnungen. Berke gliedert in seiner Fibel die Teste in die Bereiche Farbensehen, Kontrastempfindlichkeit, Dämmerungssehen, Perimetrie und Tonometrie. In jedem der Unterkapitel werden zunächst allgemeine Grundlagen und in Folge konkrete Testanordnungen erklärt.
Optometrische Funktionsprüfungen
Der Schwerpunkt der im vorliegenden Skript beschriebenen Funktionsprüfungen liegt eindeutig im Binokularsehen. Das Wissen um den jeweiligen Status trägt im hohen Ausmaß zur Verträglichkeit einer Brille bei. Berke erklärt dazu mehrere Vorgangsweisen, wie den Hirschberg-Test, Brückner-Test, Motilität, Augenfolgebewegungen, Blicksakkaden, Prüfung des vestibulo-okulären Reflexes, Heterophorien, Cover-Test, Konvergenznahpunkt, Pupillenreaktionen, Konfrontationsteste, Amsler-Gitter und Evaluierungen mit dem Ophthalmoskop.
Fazit
Das Skript „Screening Funktionsteste“ ist im DOZ Verlag erschienen und umfasst 81 Seiten im Format 240 x 310 mm. Es ist gut als Ergänzung in der Vorbereitung zur Meisterprüfung im Gewerbe Augenoptiker geeignet, kostet zum Erscheinen des Artikels 29,90 Euro und kann online bestellt werden.