Analyse der skleralen Topographie mittels optischer Kohärenztomographie (OCT)

Mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) kann auch der vordere Augenabschnitt detailliert analysiert werden. So ist eine korrekte Einschätzung des Corneo-Skleral-Profils (CSP) bei der erfolgreichen Anpassung weicher Kontaktlinsen sehr hilfreich. In einer aktuellen Studie von Stefan Bandlitz, et al. wurde die OCT zur Bewertung der limbalen Sklera verwendet um den Zusammenhang zwischen den zentralen Hornhautradien, der Hornhautexzentrizität und den skleraler Radien zu analysieren.

Die Studienreihe wurde mit 30 Personen durchgeführt, davon waren 11 männlich und 19 weiblich. Das Durchschnittalter der Testpersonen betrug 23,8 Jahre (± 2,0 Jahre). Die limbalen, skleralen Radien wurden in acht Meridianen – also alle 45° – mit einem Optos OCT gemessen. Die Messung der zentralen Hornhautradien und der Hornhautexzentrizität erfolgte mit einem Oculus Keratograph 4. In Folge wurden die Zusammenhänge der limbalen, skleralen Radien in den einzelnen Meridianen mit der Hornhaut Topographie beurteilt.

Nasal flachere Skleralradien gegenüber der temporalen Seite

Die Messungen ergaben signifikant (p < 0,01) flachere, sklerale Radien im 45° Meridian (58,0mm; Inter-Quartilsabstand 46,8-84,8mm) gegenüber den Meridianen 0° (30,7mm; 24.5-44.3mm), 135° (28,4mm; 24,9-30,9mm), 180° (23,4mm; 21,3-25,4mm), 225° (25,8mm; 22,4-32,4mm), 270° (28,8mm; 25,3-33,1mm), 315° (30,0mm; 25,0-36,9mm) und 90° (37,1mm; 29,1-43,4mm).

Eine weitere Erkenntnis war, dass sich bei dieser Studie die nasalen, skleralen Radien bei 0° signifikant (p < 0,01) flacher dargestellt haben als die temporalen, skleralen Radien bei 180°.

Kein Zusammenhang zwischen zentralen Hornhautradien, Exzentrizität und skleralen Radien

Die zentralen Hornhautradien im flacheren Meridian (7,83±0.26mm) und jene im steileren Meridian (7,65±0,26mm) korrelierten allerdings nicht mit den skleralen Radien (p = 0,186 bis 0,998). Die Studienautoren fanden auch in keinem Meridian eine signifikante Korrelation zwischen der Hornhautexzenrizität und den skleralen Radien (p = 0,422).

Schlussfolgerungen

Die Studie von Stefan Bandlitz, et al. zeigt aus Sicht der Redaktion auf, dass über die zentralen Hornhautradien und der Hornhautexzentrizität nicht auf die skleralen Radien geschlossen werden darf. Vielmehr ist aus unserer Sicht eine individuelle Beurteilung des Corneo-Skleral-Profils (CSP) bei jeder Weichlinsen- oder Sklerallinsen-Anpassung unabdingbar. Der Einsatz von OCT’s in der Anpassung von Kontaktlinsen könnte zukünftig einen höheren Stellenwert erlangen.

Quelle: Bandlitz S, Bäumer J, Conrad U, Wolffsohn J. Scleral topography analysed by optical coherence tomography. Cont Lens Anterior Eye. 2017.

 

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