Neu im Thieme Verlag: Kinderophthalmologie

Das im Thieme Verlag neu erschienene Fachbuch „Kinderophthalmologie“ stellt eine Zusammenfassung der „Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde“ zum Thema aus den Jahren 2010 bis 2014 dar. Die Teilbereiche umfassen die kindliche Hornhaut, Netzhaut, Katarakte, Orbita, Lider, Neuroophthalmologie, Strabismus, Tränenwege und Glaukom. 

In den einzelnen Kapiteln finden sich klassische Schlüsselbefunde und Fallbeschreibungen. So werden im Bereich der Hornhaut Hinweise auf Stoffwechselerkrankungen, Visusbeeiträchtigungen aufgrund Hornhautdystrophien und perforierende Kerstoplastigen besprochen. Unter anderem wird ein Fall einer Akanthamöbenkeratitis bei einem 13jährigen Kontaktlinsenträger beschrieben.

Frühgeborenenretinopathien und andere Erkrankungen

Die Frühgeborenenretinopathie steht im Zusammenhang mit der erhöhten Sauerstoffzufuhr bei Frühgeborenen vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche. Je zeitiger die Frühgeburt erfolgt, desto höher stellt sich das Risiko einer Frühgeborenenretinopathie. Neben weiteren Risken und Pathogenese, werden Symptomatik, klinisches Bild, Screening, Untersuchungsmethoden und Therapien dargestellt. Zudem wird auf eine Studie hingewiesen, welche beruhigenderweise aufzeigt, dass die gestiegene Überlebensrate von Frühgeborenen nicht zu einem Anstieg der Frühgeborenenretinopathien-Inzidenzen führte. In weiterer Folge wird über den Zusammenhang von Frühgeburt, Frühgeborenenretinopathie und Entwicklung einer ausgeprägten Myopie berichtet. Retinoblastome, Erkrankungen der Makula, des Nervus opticus, hereditäre Netzhautdystrophien, Netzhautablösungen, exudative Gefäßerkrankungen und Retinae Blutungen beim nicht akzidentellen Schädel-Hirn-Trauma (auch bekannt als Schädel-Hirn-Trauma) komplettieren das Netzhautkapitel des Buches.
 
Im den anschliessend straff gehaltenen Ausführungen zum kongenitalen Katarakt wird unter anderem auf das Faktum hingewiesen, dass bei Katarakt operierten Kindern mit IOL-Implantaten häufig eine Myopisierung beobachtet wird.

Orbita, Lider und Ptosis

Orbitalprozesse können Schielen, Anisometropie und Formdeprivation – etwa bedingt durch eine Ptosis – auslösen. Alle diese Erscheinungsbilder stellen ein Risiko für eine Amblyopie-Entwicklung dar. Im Folgenden werden unterschiedliche Auslöser einer Orbitalerkrankung beschrieben. Hinsichtlich der Lider und Orbital-Hämangiome wird über eine relativ neue Behandlung mit Propranolol berichtet. Kongenitale Ptosen sind zumeist durch genetisch bedingte Dystrophien des Levatormuskels verursacht. Aber auch weitere Formen der kindlichen Ptosis und deren operativen Korrekturmöglichkeiten werden ausführlich betrachtet. 

Neuroophthalmologie und Strabismus

Angeborene Papillenanomalien stellen eine der häufigsten Ursachen von Visumreduktionen im Kindesalter dar. In diesem Zusammenhang werden dazu verschiedene Formen aufgezeigt. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Buches nimmt das Kapitel zum Strabismus ein. Bei der Therapie des Schielens wird interessanterweise ein kleiner operativer Eingriff als auch prismatische Brillengläser „zur Beseitigung“ empfohlen. Brillengläser mit prismatischer Wirkung können jedoch ein Schielen nur optisch korrigieren, aber nicht beseitigen.
 
Zur objektiven Refraktionsbestimmung wird die Skisaskopie prinzipiell als auch an Kindern erklärt. Betreffend Fixationsanreize für Kleinkinder und Parallaxenausgleich des Untersuchers könnte hier noch nachgelegt werden. Im Weiteren werden mehrere Methoden zur Ermittlung amblyogener Refraktionsfehler beschrieben und verschiedene Okklusionstherapien und Operationstechniken eindrucksvoll mittels Fallstudien näher gebracht.

Tränenwege und Glaukome

Bei immerhin 5% aller Neugeborenen tritt eine Stenose der ableitenden Tränenwege auf. Typische pathologische Auslöser und deren Behandlung werden diskutiert. Primäre, kongenitale Glaukome weisen in den Industriestaaten einen Anteil von 1:20.000 bis 1:30.000 auf. Neben der Einteilung in die unterschiedlichen Arten, Erscheinungsbilder und Therapien wird auf die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit hingewiesen. Eine Übersicht über zu empfehlende Routineuntersuchungen fetaler Augen komplettiert das 456 Seiten umfassende, von Joachim Esser,  Gerhard K. Lang und Gabriele E. Lang herausgegebene Werk „Kinderophthalmologie“. 
 
Das neu im Thieme Verlag erschienene Buch kostet 61,70 Euro und kann unter anderem auch online bestellt werden.
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